Am 7. September 1917 berichtete das Illustrierte Sportblatt über ein "Wettspiel in der Kriegsgefangenschaft". Im Kriegsgefangenen-Lager der ostsibirischen Stadt Werchne-Udinsk fand demnach ein Fußballwettspiel zwischen österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenen und einer russischen Mannschaft aus Realschülern statt. Nach dem Pausenstand von 2 zu 2 endete das Match 4 zu 4 unentschieden. Jeweils 4 der österreichisch-ungarischen Spieler stammten aus Budapest und Wien, die anderen kamen aus Karlsbad, Konstanz und Komotau. Das "Kriegsgefangenenblatt" aus Werchne-Udinsk, das dem Illustrierten Sportblatt als Quelle diente, berichtete abschließend, dass alle 75 Wiener Kriegsgefangenen "wohlauf" wären.
Rezente Forschungen ergeben, dass die russischen Behörden im Ersten Weltkrieg in Bezug auf die Kriegsgefangenen – trotz immer wieder auftretender Missstände – bemüht waren die Haager Landkriegsordnung einzuhalten und den Gefangenen Sport und kulturelle Betätigung ermöglichten.
Der Historiker Georg Wurzer stellte fest: "Insgesamt läßt sich sagen, dass die russischen Behörden sich im Ersten Weltkrieg bemühten, die international anerkannten Normen zu erfüllen."
Links:
Ein Wettspiel in der Kriegsgefangenschaft (Illustriertes österreichisches Sportblatt vom 7. September 1917)
Weiterlesen: Die Kriegsgefangenen der Mittelmächte in Russland im Ersten Weltkrieg (PDF)