Am 1. Oktober 1917 berichteten einige Wiener Zeitungen über den dreijährigen Franz, der beim Spielen mit anderen Kinder in der Nähe der Mollardmühle als einziger nicht mehr wusste, wie er nach Hause kommen sollte und seit 27. September auf der Polizeikommissariat auf seine Eltern wartete. In einem der Bericht heißt es: "Das Polizeiamt bemühte sich seither die Eltern des Knaben auszuforschen, doch ist es bisher nicht gelungen. […] Der Knabe aber ist zu klein, um selbst Auskunft geben zu können. So viel man aus ihm herausbringen kann, wird er Franz genannt."
Die Mollardgasse war vor dem Ersten Weltkrieg eine der ärmsten Gegenden Wiens und grenzte an den sogenannten "Ratzenstadel". Erst nach 1918 besserte sich die Situation in Wien durch die forcierte Errichtung von Horten, Kindergärten und Kinderfreibädern, um der Verwahrlosung von Kindern auf der Straße vorzubeugen.
Der kleine Franz musste einige Nächte am Polizeikommissariat verbringen, wurde aber am 4. Oktober von seinen Eltern gefunden.
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Wem gehört der kleine Franz? (Neue Zeitung vom 1. Oktober 1917)