Im Herbst 1917 wurde die Operette "Brüderlein und Schwesterlein" zum 100. Mal in Wien aufgeführt. Das Magazin Der Humorist führte den Erfolg der "bodenständigen Wiener Operette" vor allem auf die guten Darstellerinnen und Darsteller zurück. Über die aus Budapest stammende Soubrette, die "fesche, begabte und beliebte" Mimi Kött, urteilte das Blatt, dass sie "auf ihren schönen Schultern leicht und graziös die Last der Doppelrolle als Fritz und dessen Schwesterlein" trage.
Nach Engagements in Budapest und Olmütz, wurde Mimi Kött an das Wiener Johann Strauß Theater in der Favoritenstraße 8 vermittelt (mittlerweile durch einen Neubau ersetzt). Sie galt als eine begabtesten Operettendarstellerinnen ihrer Zeit und feierte auch als Revue-Star in den 1920er-Jahren große Erfolge.
Die wohlhabende Künstlerin, die im mondänen Rainer-Hof in der Wiedner Hauptstraße 23 lebte, und eine Villa in Bad Ischl besaß, bereiste ganz Europa und war in der Wiener Gesellschaft sehr beliebt. Unter ihren zahlreichen Liebhabern und Ehemännern befand sich sogar ein albanischer Prinz. Allerdings litt Mimi Kött an einer Morphiumsucht, die sie zum Rückzug von der Bühne zwang. In der Folge litt sie an Depressionen und nahm sich am 10. Februar 1931 das Leben.
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Mimi Kött (Der Humorist vom 10. November 1917)