Am 10. Oktober 1917 warnte der Allgemeine Tiroler Anzeiger davor Feldpostkarten für zivile Zwecke zu missbrauchen. Sollten solche "zivil missbrauchte" Postkarten erkannt werden, würden diese nicht zugestellt und außerdem vernichtet werden.
Grund für den Missbrauch war die Tatsache, dass Feldpostkarten kostenlos transportiert und zugestellt wurden. Im Ersten Weltkrieg wurden in Österreich geschätzte knapp 30 Milliarden Feldpostkarten und Feldpostbriefe zwischen der Front und der "Heimatfront" ausgetauscht, also fast 17 Millionen pro Tag (Bachinger, Dornik, Jenseits des Schützengrabens). Abgewickelt wurde die Feldpost von etwa 700 Feld- und Etappenpostämtern mit etwa 2800 Bediensteten.
Neben reiner Information vermitteln heute Feldpostkarten, die aufgrund ihrer schieren Menge von der Zensur nur stichprobenartig geprüft werden konnten, emotionale Erfahrungen, Gefühle und ähnliches mehr, sodass sie für die Sozial- und Geschichtswissenschaften wichtige Quellen darstellen.
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Grüne Feldpostkarten dürfen von Zivil nicht verwendet werden! (Allgemeiner Tiroler Anzeiger vom 10. Oktober 1917)
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