Die vom amerikanischen Präsident Wilson am 8. Jänner 1918 in einer programmatischen Rede dargestellten amerikanischen Kriegsziele, die "14 Punkte", die unter anderem die autonome Entwicklung für die Völker Österreich-Ungarns beinhalteten, beunruhigte kaisertreue Kreise der Monarchie. Insbesondere die deutschsprechende Bevölkerung betrachtete Wilsons 14-Punkte-Programm kritisch, würde doch dessen Umsetzung mit hoher Wahrscheinlichkeit das Ende des Habsburgerreichs verbunden mit der Verschmelzung der deutschsprechenden Gebiete Österreich-Ungarns mit Deutschland bedeuten. In diesem Zusammenhang ist der Beschluss des Gemeinderates der steirischen Gemeinde Weiz zu sehen, von dem das Grazer Tagblatt am 11. März 1918 berichtete:
"Der Gemeindeausschuss von Weiz hat eine Entschließung gegen die Errichtung eines südslawischen Staates angenommen. [...] Die Stunde der allgemeinen Friedensverhandlungen ist vielleicht nicht mehr allzu ferne. Es wäre daher höchst dringend, die innerösterreichischen Fragen vorher einer endgültigen, klaren Lösung zuzuführen, damit Österreich-Ungarn anläßlich der Friedensverhandlungen als jene vollwertige Großmacht auftreten kann, für die gerade die deutschen Väter und Söhne die größten Blutopfer gebracht haben."
Am 16. Oktober 1918 versuchte Kaiser Karl diese "endgültige, klare Lösung" mit dem sogenannten "Völkermanifest" herbeizuführen: Demgemäß sollte Österreich als Bundesstaat freier Völker organisiert werden. Allerdings war es zu diesem Zeitpunkt zu spät. Der Aufruf im Manifest Nationalräte zu bilden, wurde von den politischen Vertretern der verschiedenen Völker der Monarchie – ganz im Gegensatz zu den Intentionen des Kaisers – dazu genützt, die Selbstständigkeit der "Nachfolgestaaten" der Monarchie innerhalb kürzester Zeit verwirklichen.
Link:
Tagesbericht. Der Gemeindeausschuss von Weiz (Grazer Tagblatt vom 11. März 1918)