Im Wiener Volkstheater wurde im Oktober 1917 die Komödie "Panik der Herzen" von Alfred Fekete gegeben. Sowohl Presse als auch das Publikum waren vom Stück wenig angetan. Das interessante Blatt brachte das am 11. Oktober 1917 recht deutlich zum Ausdruck: "Herr Fekete hat sich, noch ehe man seine Arbeit kannte, interviewen lassen und dabei über sein Verhältnis zur Kunst gesprochen. Bei der Première zeigte es sich aber dann, daß dieses Weib mit Herrn Fekete bisher kein intimes Verhältnis gehabt hat. Herr Fekete mag ja für die Kunst schwärmen, ja, sie sogar anbeten, erhört hat sie ihn jedenfalls noch nicht."
Der Abend wurde allerdings von den Schauspielerinnen und Schauspielern gerettet; insbesondere von Traute Carlsen, die "ausgelassen" und mit "quellfrischer Ursprünglichkeit" auf der Bühne agierte.
Traute Carlsen stammte aus Dresden und gab 1917 ein Gastspiel am Deutschen Volkstheater in Wien. Sie war damals mit dem Wiener Schauspieler Karl Forest verheiratet, von dem sie sich allerdings bald trennen sollte. Da sie jüdischer Herkunft war, zog sie nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 in die Schweiz, wo sie sich dauerhaft niederließ und 1968 in Küßnacht verstarb.
Karl Forest, nach dem heute eine Straße im 22. Wiener Gemeindebezirk benannt ist, wurde siebzigjährig im Rahmen der NS-Euthanasie im Pflegeheim Lainz am letzten Maitag 1944 durch eine Luftinjektion ermordet.
Link:
Deutsches Volkstheater. Zum ersten Mal: "Panik der Herzen" (Das interessante Blatt vom 11. Oktober 1917)