Am 11. September 1918 berichtete das Salzburger Volksblatt von der Lungenheilstätte im kärntnerischen Schloss Tentschach:
"Die Lungenheilstätte Tentschach bei Klagenfurt ist von der Landesfürsorgekommission für heimkehrende Krieger in Kärnten errichtet worden. Das einem englischen Staatsbürger gehörende, für Kriegsdauer beschlagnahmte Schloß Tentschach bietet gegenwärtig 78 lungenkranken Militärpersonen (70 Mannschaften, 8 Offizieren) Unterkunft. Liegehallen sind errichtet und auch sonst die nötigen Adaptierungen vorgenommen worden. Neben der Liegekur wird auch Arbeitstherapie betrieben. Die Anstalt steht unter Verwaltung des Roten Kreuzes für Kärnten."
Die auf das 13. Jahrhundert zurückgehende und 1570 schlossartig ausgebaute Burg befand sich bei Kriegsausbruch 1914 im Besitz des englischen Diplomaten und ehemaligen britischen Botschafters in Österreich-Ungarn Sir William Edward Goschen und wurde für die Zeit des Krieges beschlagnahmt. Zunächst wurde im Schloss ein Notreservespital eingerichtet, das 1916 in eine Lungenheilstätte umgewandelt wurde. Da das Schloss zwischen Wäldern und Wiesen liegt und die Luft dort weitgehend staubfrei ist, war der Ort für eine Lungenheilstätte besonders gut geeignet.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Schloss der Familie Goschen restituiert. Heute befindet es sich im Besitz des 1923 geborenen Kärntner Malers Carlo Kos.
Links:
Die Lungenheilstätte Tentschach bei Klagenfurt (Salzburger Volksblatt vom 11. September 1918)
Weiterlesen: Die Tuberkolosebekämpfung in Kärnten (Neuigkeits-Welt-Blatt vom 25. April 1917)
Weiterlesen: Schloss Tentschach (Burgen Austria)