Am 12. Juli berichtete Neuigkeits-Welt-Blatt von der Interaktion zwischen den noch neuartigen Flugapparaten und Vögeln:
"Daß, die gefiederten Bewohner der Lüfte, die Vögel aller Gattungen, ihre neuesten Kameraden im Luftmeer, die Flugzeuge, im allgemeinen keineswegs mit Mißtrauen anzusehen scheinen, konnte man schon oftmals beobachten und namentlich die kleineren Tiere zeigen beim Erscheinen des lärmenden Riesenvogels mehr Neugierde als Angst. So konnte erst dieser Tage im Herzen Wiens, oberhalb des Stephansturms, wo mehrere Flieger kreisten, um Werbezettel für die achte Kriegsanleihe abzuwerfen, beobachtet werden, wie die Schwalben neugierig um die Apparate herumflogen und sie sozusagen begleiteten."
Weitaus ernster war aber ein der Vorfall in ungefähr 700 Meter Flughöhe tags zuvor, der sich zwischen einem österreichischen Postflugzeug am Weg von Budapest nach Wien und einem Adler ereignete:
"Der Adler suchte sich der Flugzeugmaschine, die mit einer Geschwindigkeit von 120 Kilometer in der Stunde flog, von der Seite zu nähern. Infolge des durch die Maschine hervorgerufenen starken Luftdrucks gelang ihm dies jedoch nicht. Der Adler machte hierauf kehrt und flog direkt auf den Propeller zu. Der Propeller köpfte den Adler, der, zu Tode getroffen, in die Tiefe stürzte."
Link:
Flugzeug und Adler! Ein merkwürdiges Abenteuer auf der Flugstrecke Budapest-Wien (Neuigkeits-Welt-Blatt vom 12. Juli 1918)