Am 12. Oktober 1917 veröffentlichte das Fremdenblatt den ersten Teil einer kurzen Feuilleton-Serie über "Kärnten im Kriege", in der über den Kriegsalltag - unter anderem in Klagenfurt - berichtet wurde.
Zwar wurde ein propagandistischer Ton angeschlagen, aber zwischen den Zeilen wird das Grauen des Krieges sichtbar: "Sonnenbeschienen und heiter liegt die liebliche, kleine Stadt, die sich stolz die Landeshauptstadt des Herzogtums Kärnten nennt, vor meinen Blicken, überdacht von einem südlich blauen Himmel, an dem sich silbrige Spuren schimmernder Flugzeuge hinziehen. Dreimal täglich empfängt Klagenfurt den freundlichen Gruß unserer Aufklärungsflieger, ohne ihm besondere Beachtung zu schenken, während uns Fremden aus dem Hinterland der surrende Ton in den Lüften in Erinnerung bringt, daß wir uns im Etappenbereich befinden und unmittelbar hinter den Bergen der Krieg lauert, um sprungbereit seine Krallen in blühendes Fleisch zu graben und mit rauem Atem jugendliches Leben auszublasen. Hie und da – meist nur in der stillen Nacht – und frühen Morgenstunden – dringt über die schützende Bergkette ein Schall aus jener Welt der Zerstörung, um sich leise grollend dem hellen Klang der Arbeit beizumischen, die hier in der Etappe unermüdlich am Werke ist, neue Werte an Stelle der im Kampfe vernichteten zu schaffen."
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Bilder aus Kärnten im Kriege (Fremden-Blatt vom 12. Oktober 1917)