Die Burg Hartenstein liegt im niederösterreichischen Waldviertel, etwa 15 km nordwestlich von Krems. Vermutlich wurde die Burg zur Zeit der Kuenringer im 12. Jahrhundert erbaut und hielt im Dreißigjährigen Krieg 1645 einer Belagerung durch die Schweden stand. 1892 pachtete der Arzt Otto Pospischil die Anlage und richtete in der 1892 renovierten Vorburg eine Kaltwasserheilanstalt ein, während die Hauptburg zur Ruine verkam. Während der nationalsozialistischen Herrschaft diente das Gebäude als Jugendherberge; der Versuch einer Wiederbelebung des Kurbetriebs nach dem Zweiten Weltkrieg scheiterte. Heute ist die Burg Sitz eines Software Unternehmens.
Am 12. September 1917 würdigte die niederösterreichische "Land-Zeitung" das 25-jährige Bestehen der Kuranstalt in einem ausführlichen, gelegentlich ins Elegische gleitenden Artikel. Allerdings übte der Autor leise Kritik an den architektonischen Eingriffen:
"Und vielleicht wird kommen der Tag, wo sich das Alte mit dem Neuen so verallgemeinert haben wird, und die Übergänge durch etwaige vermehrte Zubauten, so wie durch den Edelrost der Zeit so ineinander greifen werden, dass wie bei so vielen alten Bauten, Kirchen und Palästen, die Verschiedenheit nicht mehr als unverzeihlicher Fehler getadelt, sondern als Musterbeispiel aufgestellt werden wird, für die Anpassungsmöglichkeit und Ergänzungsfähigkeit der aus verschiedenen Zeitepochen herrührenden Stilarten."
Link:
Zum 25jährigen Bestehen der Kuranstalt (Österreichische Land-Zeitung vom 12. September 1917)