"Das Ende der Sommerzeit. Alle öffentlichen Uhren sind am Montag, den 16. September, morgens um 3 Uhr der gegenwärtigen Zeitrechnung (Sommerzeit) um eine Stunde zurückzustellen."
Am 12. September 1918 erinnerte das Neuigkeits-Welt-Blatt an die unmittelbar bevorstehende Zeitumstellung. Hundert Jahre nach dieser Erinnerung könnte den jährlichen Zeitumstellungen allerdings das endgültige Ende drohen, denn mit einer im Sommer 2018 durchgeführten europaweiten Umfrage zur Zeitumstellung löste die Europäische Kommission eine breite Debatte dazu aus. Der Großteil der Befragten stimmte für eine Abschaffung der Zeitumstellung und für die Beibehaltung der Sommerzeit.
Die "Sommerzeit" wurde erstmals 1916 vom Deutschen Reich und Österreich-Ungarn angewendet, um in den Waffen- und Munitionsfabriken in den Sommermonaten länger ohne künstliches Licht arbeiten zu können. Andere Staaten sollten diesen Brauch allerdings rasch übernehmen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Sommerzeit zugunsten der an der Sonne orientierten Normalzeit abgeschafft, um wenige Jahre später wieder eingeführt zu werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte Österreich 1948 auf die durchlaufende Normalzeit um. Erst 1980 wurde die Sommerzeit hierzulande wieder eingeführt und gilt bis heute.
Links:
Das Ende der Sommerzeit (Neuigkeits-Welt-Blatt vom 12. September 1918)
Heute vor hundert Jahren: Normalzeit und Winterzeit (16. September 1917)