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Von Tag zu Tag 1917 bis 1919

13. Jänner 1918

Eine bittere Satire im Hungerwinter 1917/18
Eine bittere Satire im Hungerwinter 1917/18; © Der Floh vom 13. Jänner 1918

Am 13. Jänner wies die Satirezeitschrift Der Floh drastisch auf die Schwierigkeiten des Zeitungsverlagswesens als auch der allgemeinen Versorgungskrise hin:

"Soeben erschienen! Nirgends zu haben! Neue Kriegs-Märchen-Ersatzbücher

Das Märchen vom Wruckenzahl* – Das rayonierte Schlaraffenland Tischlein deck’ dich nicht – Das Fettgänsemädchen – Aschenmaisbrödel – Die beschlagnahmten Galoschen des Glücks – Notkäppchen – Der gestiefelte Hasen-Ersatz – Aladins Wundersparlampe – Das torpedierte Gespensterschiff – Das Märchen vom... Schwein – Ali Baba und die 40 Kriegsgewinner.

Preise verstehen sich in Mark mit 300 % Teuerungszuschlag. – Liebhaberausgabe auf echtem Papier."

Die österreichischen Zeitungen gerieten schon bald nach Kriegsbeginn wegen fehlender Fachkräfte, sinkenden Abonnentenzahlen, weniger werdenden Inseraten und stetig steigender Papierpreise in die Krise. Davon war auch die Zeitschrift Der Floh betroffen, die auch in Deutschland erhältlich war; daher der Verweis auf die Währung "Mark" statt "Krone", wobei eine Mark einer Krone entsprach (also heute etwa 5,50 Euro).

* "Wrucken", auch "Steckrüben", sind minderwertige Rüben, die bis heute vor allem als Futtermittel Einsatz finden. Während der kriegsbedingten Hungerwinter kamen Steckrüben häufig als Ersatzlebensmittel zum Einsatz, da sie beim Verkochen fast jeden Geschmack annehmen. So konnte man mit einigen Steckrüben und wenigen Äpfeln etwa Ersatz-Apfelmus herstellen.

Link:
Neue Kriegs-Märchen-Ersatzbücher (Der Floh vom 13. Jänner 1918)

http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_M/Musikhistorische_Zentrale.xml

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