Ende des 18. Jahrhunderts entstanden erstmals Freibäder an der Donau. Wohlhabende Wienerinnen und Wiener badeten in dem nach dessen Gründer dem Arzt Pascal Joseph Ferro benannten "Ferro-Bad" in der Nähe des Augartens, während weniger Wohlhabenden die kostenlosen "Armenbäder" zur Verfügung standen. 1810 wurde in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt das Dianabad errichtet, das nach einem Umbau 1842 über die größte Schwimmhalle Europas verfügte.
Im Zuge der Donauregulierung errichtete die Stadt Wien 1876 in der Nähe der Reichsbrücke das "Wiener Kommunalbad", das bald als das schönste Freibad Europas gelten sollte. 337 "Badezellen" (Kabinen), 859 "Kleiderschränke" (Garderobekästchen), ein Restaurant, ein Kaffeehaus, eine Tabak-Trafik, eine Wäscherei, mehrere Liegewiesen und Sonnenbäder standen den Gästen zur Verfügung. Im Kommunalbad fand 1898 das "Internationale Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläums-Wettschwimmen statt", das als Vorläufer der Schwimmeuropameisterschaften gilt.
1900 richtete der Naturheilkundler Florian Berndl einen Badebetrieb am "Gänsehäufel" an der Alten Donau ein, der bald auf Kritik stoßen sollte, da es keine getrennten Badebereiche für Frauen und Männer gab. Aus diesem Grund wurde Berndls Pachtvertrag nicht verlängert und der Badebetrieb 1907 von der Stadt Wien übernommen. Das nach den Kriegszerstörungen 1950 wiedereröffnete und mittlerweile unter Denkmalschutz stehende Gänsehäufel ist heute das meistbesuchte Freibad Wiens.
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Strandbilder (Das Interessante Blatt vom 13. September 1917)