"Heute nachts ist Ernst Thunstraße 9 Herr Hans Pöck, akademischer Maler, Vizepräsident des Salzburger Kunstvereines, 62 Jahre alt, gestorben" meldete am 14. August 1918 das Salzburger Volksblatt.
Der spätere Genre- und Landschaftsmaler Hans Pöck kam 1855 in Wiener Neustadt zur Welt und war als junger Künstler Mitglied der "Osternberger Kolonie", einer in Oberbayern – unweit vom österreichischen Braunau – gelegenen Künstlerkolonie, die von 1878 bis 1924 Bestand hatte. Die Künstler, unter ihnen Franz von Stuck, verbrachen die Sommermonate auf einem großen Gutshof in Osternberg, lebten aber nicht permanent in der Kolonie. Ab 1895 verlor die die "Osternberger Kolonie" an Bedeutung, übte aber trotzdem auf die Gründung der Münchner Sezession einen wichtigen Einfluss aus.
Hans Pöck, für den zu Jahresende 1918 in Salzburg im Künstlerhaus eine Gedächtnisausstellung veranstaltet wurde, galt unter Zeitgenossen als "guter, sauberer Arbeiter": "Es steckt in den Bildern Pöcks nichts Großzügiges, Unerhörtes oder Hinreißendes. Er war ein guter, sauberer Arbeiter, der eine gewisse Helligkeit und Freudigkeit schon in der Wahl seiner Motive bevorzugte und wahrscheinlich hatte er auch nie den Ehrgeiz, mehr zu sein und über die Grenzen seiner schönen, aber nicht eben umfangreichen Begabung hinauszulangen. Dabei liebte er es, als Landschafter stets stark profilierte Menschengruppen in den Hintergrund hineinzukomponieren, und besonders bei seinem 'Ackernden Bauer' und bei dem vortrefflichen, an Max Liebermann gemahnenden Bilde 'In Sorge', erzielt er damit starke Effekte."
Hans Pöck wurde am 16. August 1918 am Salzburger Kommunalfriedhof bestattet.
Links:
Todesfälle (Salzburger Volksblatt vom 14. August 1918)
Künstlerhaus (Salzburger Volksblatt vom 15. April 1919)