Einen Monat vor Weihnachten wandte sich der Feldkircher Jugendfürsorgeverein an die Öffentlichkeit, um Spenden für die Weihnachtsfeier für bedürftige "Kriegerwaisen" zu sammeln, deren Väter im Krieg gefallen waren: "Große Mittel sind hiezu erforderlich, weshalb an die Öffentlichkeit wieder die Bitte gerichtet wird, durch ihren Opfersinn unserer gefallenen Helden und ihrer Hinterbliebenen zu gedenken. Jede kleine Gabe ist ein Beitrag für die winterliche Ausstattung eines Kriegswaisenkindes. Bei der Bescherung werden nur bedürftige Kriegerwaisen berücksichtigt, damit ja nicht zu deren Nachteil die gesammelten Mittel zersplittert werden." Spenden konnten in den Magistraten und den Seelsorgeämtern in ganz Vorarlberg abgegeben werden.
Noch trauriger war das Schicksal der Kinder im städtischen Waisenhaus von Feldkirch: "Die Kinder im städtischen Waisenhaus müssen die Liebe der Eltern entbehren, einsam stehen sie in der Welt und alle Sorgfalt der Waisenhausschwestern kann ihnen nur ein kleiner Ersatz sein für die Herzenswärme des Elternhauses. Doppelt schwer würden die Waisenkinder ihr Los des Verlassenseins empfinden, wenn der Weihnachtsmann vorüber ginge ohne auch bei ihnen Einkehr zu halten." Deshalb rief auch das Waisenhauskomitee zu Spenden auf, um eine Weihnachtsbescherung zu ermöglichen.
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Weihnachtsbescherung bedürftiger Kriegerwaisen in Tirol und Vorarlberg (Feldkircher Anzeiger vom 14. November 1917)
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