Die Website zum Gedenk- und Erinnerungsjahr 2018 wird nicht mehr aktualisiert, steht aber bis auf weiteres als Nachlese zur Verfügung.
Seitenpfad
Ihre Position: Oesterreich100.at - Von Tag zu Tag 1917 bis 1919
Inhalt

Von Tag zu Tag 1917 bis 1919

16. August 1918

Von der March überschwemmte und abgeholzte Au bei Angern in Niederösterreich
Von der March überschwemmte und abgeholzte Au bei Angern in Niederösterreich, um 1906 © Österreichische Nationalbibliothek

Im Sommer 1918 kam es vor allem in Niederösterreich und der Steiermark zu zahlreichen Unwettern und Hochwässern, die zu Ernteausfällen führten und sich auch auf die Tierwelt auswirkten. Die Innsbrucker Nachrichten berichteten am 16. August über das Verhalten der Wildtiere bei Hochwasser:

"Alles Schalenwild, einschließlich der Rehe, die entgegen der gewöhnlichen Annahme durchaus nicht wasserscheu sind, vermag sich in den meisten Fällen zu retten, wenn es nicht unvermutet hereinbrechenden Sturzbächen zum Opfer fällt. Dagegen legen die meisten Niederwildarten eine geradezu unbegreifliche Unbeholfenheit an den Tag. Hasen und Wildkarnikel gehen rettungslos zugrunde. Der Hase sucht, wenn die Wassersnot ihn überrascht, zunächst einen höher gelegenen Punkt, oder einen schräg liegenden gestürzten Baum zu gewinnen und verläßt diesen nicht mehr; steigt das Wasser weiter und ist kein schützendes Ufer in leicht erreichbarer Nähe, so ist er verloren. Noch unbegreiflicher ist es, daß der Fasan sich ganz ähnlich verhält. Als die Salzach einmal über ihre Ufer getreten war und einen großen Teil der Felder und Wiesen überschwemmt hatte, sah man auf einem höher gelegenen Punkt, der sich als kleine Insel aus dem Wasser erhob, eine Anzahl Hühner, die sich hin und her bewegten. Als das Wasser immer höher stieg und nur noch wenige Quadratmeter daraus hervorragten, behaupteten sie ihren Platz weiter; erst am fünften Tage war die kleine Insel verschwunden und mit ihr die Hühner, deren Schicksal jedoch nicht festgestellt werden konnte. Die Feldhühner, die oft stundenlang streichen, suchten jedenfalls längere Zeit nicht auf dem nächstliegenden Wege, durch die Luft zu entrinnen. Bei Hochwasser werden in der Regel auch tote Hühner und Fasanen gefunden."

Links:
Wild in Hochwassernot (Innsbrucker Nachrichten vom 16. August 1918)
Heute vor 100 Jahren: Das Unwetter in den Gemeinden Gschaid bei Birkfeld, Weiglhof, Außeregg und Weißenegg (16. Juli 1918)

Alle Einträge anzeigen: Von Tag zu Tag