Am 16. Dezember 1917 wurde über die Ankunft des populären schwedischen Forschers und Abenteurers Sven Hedin in Wien berichtet. Hedin kam direkt von der italienischen Front, wo er den österreichisch-ungarischen Truppen einen Besuch abgestattet hatte. Sven Hedin, der im Wiener Nobelhotel "Bristol" Quartier bezog hatte, berichtete von seinem Besuch ganz im Sinne der kaiserlichen Militärpropaganda: "Ich hatte während meiner kurzen Reise an der Südwestfront unter anderem auch Gelegenheit, vom Monte San Gabriele aus einen Überblick über das Kampffeld, wo österreichisch-ungarische Truppen mit bewundernswürdiger Zähigkeit und Tapferkeit dem Ansturm der italienischen Übermacht trotzten, zu gewinnen."
Beindruckt von den Leistungen des schwedischen Polarforschers Adolf Erik Nordenskjöld, strebte der junge Sven Hedin seit seiner Kindheit eine ähnliche Karriere an. Tatsächlich gelang es ihm nach Erlernen verschiedener Sprachen Entdeckungsreisender zu werden. Seine Reisen führten ihn vor allem nach Zentralasien und Persien. Im ersten Weltkrieg nahm Hedin, der durch seine Reiseberichte zu Berühmtheit gelangt war, offen Partei für Deutschland und Österreich-Ungarn. Kaiser Franz-Joseph als auch Kaiser Wilhelm gewährten ihm zahlreiche Audienzen. Durch seine offene Parteinahme für Deutschland und Österreich-Ungarn verlor Sven Hedin allerdings bei den Kriegsgegnern der Mittelmächte sein Renommee und wurde aus wissenschaftlichen Gesellschaften der Entente Staaten ausgeschlossen.
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Sven Hedin über die glänzende Lage der Zentralmächte (Neues Wiener Journal vom 7. Dezember 1917)