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Von Tag zu Tag 1917 bis 1919

16. Jänner 1919

Herr Franz Dörner und Frau Marie Dörner im Kreise ihrer Familie und Angestellten nach der Abschiedsfeier von ihrem Restaurant 'St. Hubertus''
"Herr Franz Dörner und Frau Marie Dörner im Kreise ihrer Familie und Angestellten nach der Abschiedsfeier von ihrem Restaurant 'St. Hubertus': 1. Herr Franz Dörner; 2. Frau Marie Dörner; 3. Herr Josef Dörner jun.; 4. Frau Mary Dörner"; © Das interessante Blatt vom 16. Jänner 1919

Anfang Jänner 1919 sperrte das St. Hubertus Restaurant in der Wiener Mariahilferstraße vorübergehend zu:

"Das Wiener Gastwirtgewerbe hat in der Geschichte der Stadt stets eine bedeutende Rolle gespielt. So gut wie in Wien wurde nirgends gegessen. Wiener Kellner fand man in jedem internationalen Fremdenverkehrsort. Die hohe Blüte dieses Gewerbes war in erster Linie der Tüchtigkeit seiner Angehörigen zu verdanken. Einer seiner berufensten Vertreter hat sich nun nach jahrzehntelanger verdienstvoller Tätigkeit zur Ruhe gesetzt. Herr Franz Dörner, der Inhaber der bekannten Restauration 'St. Hubertus', Wien, VI. Mariahilferstraße Nr. 49, hatte sich durch seine fachmännische Erfahrung und Tüchtigkeit bereits vor dem Kriege allgemeiner Wertschätzung erfreut. Diese hat während des Krieges seine Berufung zur Leitung der Offiziers- und Beamtenmesse des ehemaligen k.u.k. Kriegsministeriums zur Folge. Herr Dörner führte im Vereine mit seiner Gattin dieses stets wachsende Unternehmen in mustergiltiger Weise. Infolge des immer größer werdenden Menagestandes musste eine Filialmesse im Hotel National errichtet und schließlich auch das Stammlokal 'St. Hubertus' zum gleichen Zwecke herangezogen werden. Alle drei Unternehmungen, die einen Personalstand von 350 Personen erforderten, stellten an die Gesamtleitung gewaltige Aufgaben, die jedoch durch die Tatkraft und Geschäftskenntnis des Ehepaares Dörner zur vollsten Zufriedenheit gelöst wurden, was durch ein Dankschreiben des Kriegsministeriums seine Anerkennung fand."

Das St. Hubertus Restaurant wurde unter Franz Dörners Sohn Josef bald wiedereröffnet. Zu Weihnachten 1931 wurde das Lokal unter dem neuen Betreiber Robert Muhri von der steirischen Gösser Brauerei im "Jagdstil" neu ausgestattet und als Braugasthof geführt. Josef Dörner übernahm dafür das Café Bastei an der Ecke Schottengasse und Ring des 12. November, der heute Universitätsring heißt. Mittlerweile befindet sich dort eine Bankfiliale; in den Räumlichkeiten des ehemaligen St. Hubertus Restaurant wurde hingegen ein Erotikladen eingerichtet.

Link:
Abschiedsfeier des Restaurateurs Dörner (Das interessante Blatt vom 16. Jänner 1919) 

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