Die Rationierung verschiedenster Waren während des Ersten Weltkrieges erfolgte durch die Einführung von Lebensmittelkarten, Kerzen-, Petroleum-, Kohle- und anderer Karten bis hin zu gezielten Steuererhöhungen.
Am 17. Oktober 1917 beklagte die Neue Freie Presse das kriegsbedingte Weiterdrehen an der Steuerschraube: "Der seit Kriegsausbruch in unzähligen Fällen sowohl von Seiten der direkt betroffenen Interessenten als der ihnen zur Seite stehenden gesetzlichen Organisationen (Handelskammern, Gremien usw.) beklagte und bei den Zentralstellen mit allem Nachdruck gerügte Übelstand, daß Verfügungen wirtschaftlicher Natur erlassen werden, ohne vorher die betroffenen Kreise gutachtlich einzuvernehmen hat neuerdings eine Wiederholung durch die Vorlage eines Gesetzentwurfes, betreffend die Einführung einer Weinsteuer, und eines Entwurfes, betreffend die Erhöhung der Schaumweinsteuer, erfahren."
Die Schaumweinsteuer trat in Österreich Ende April 1914 in Kraft, um erst im Jahr 2005 abgeschafft zu werden. Genau 100 Jahre nach ihrer erstmaligen Einführung wurde sie 2014 wiedereingeführt. Die damalige österreichische Bunderegierung einigte sich auf eine Schaumweinsteuer von 0,75 Cent pro Flasche. 1917 war diese Steuer mit 2 Kronen pro Flasche mehr als doppelt so hoch als heute (2 Kronen des Jahres 1917 entsprechen ungefähr 1,79 Euro).
Links:
Die neue Weinsteuer und die Erhöhung der Schaumweinsteuer (Neue Freie Presse vom 17. Oktober 1917)
Die Einführung der Schaumweinsteuer (Linzer Tages Post vom 20. April 1914)