Im Frühjahr 1918 wurde am Theater an der Wien Lehars Operette "Wo die Lerche singt" gegeben. Das interessante Blatt, das bereits die Premiere Anfang April gelobt hatte, würdigte am 18. April die aus Linz stammende Hauptdarstellerin der "Hannerl" Luise Kartousch mit einem fotografischen Porträt.
Louise Kartousch, "die gefeierte Operettensoubrette, Stern am Himmel der leichtgeschürzten Muße, gottbegnadetes Linzer Kind" (so die Linzer Tagespost einige Jahre später am 1. Jänner 1925), gilt heute als Mitbegründerin der silbernen Ära der Wiener Operette. Sie wurde in den Zeitungen auch gerne als "Sprühteufelchen" bezeichnet, eine damals beliebte Bezeichnung für temperamentvolle Schauspielerinnen und Operettensoubretten. So etwa im Jahr 1924, als sie den Grafen Orlovsky in der Operette "Die Fledermaus" gab (Neues Wiener Tagblatt vom 5. Mai 1924).
Im April 1918 war die Kartousch jedenfalls noch "das verführte Bauernmädel und machte sich reizend in ihrer stiefmütterlichen Liebesrolle… Lehar wurde nach jedem Akt stürmisch gefeiert und mit ihm alle Darsteller, die sich reichlich um das neue Werk bemüht haben" (Das interessante Blatt vom 4. April 1918 über die Premiere von "Wo die Lerche singt").
Luise Kartousch verstarb 1964 in Wien. Heute sind in Wien die Kartouschgasse und in Linz der Kartouschweg nach ihr benannt. Der Nachlass befindet sich seit 1990 im Linzer Nordico Museum.
Links:
Vom Theater (Das interessante Blatt vom 18. April 1918)
Vom Theater; Premierenbericht "Wo die Lerche singt" (Das interessante Blatt vom 4. April 1918)