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Von Tag zu Tag 1917 bis 1919

18. Oktober 1917

Stadtbahn Station Josefstädterstraße mit einem dampfbetriebenen Triebwagen
Die Stadtbahn Station Josefstädterstraße mit einem dampfbetriebenen Triebwagen, Wien um 1910; © Gemeinfrei

Während des 1. Weltkriegs litt auch der Betrieb der bereits im Juni 1889 eröffneten Wiener Stadtbahn unter den kriegsbedingten Sparmaßnahmen und dem Ressourcenmangel. Neben einer nach und nach durchgeführten Einschränkung des Betriebes wurden auch andere Sparmaßnahmen ergriffen, um die Weiterführung der dampfbetriebenen Stadtbahn in Kriegszeiten zu garantieren.

So berichtete die Illustrierte Kronen Zeitung am 18. Oktober 1917 von der Einführung neuer, teurerer Tarife für die Wiener Stadtbahn und die Wiener Verbindungsbahn. Der neue Tarif wurde folgendermaßen erklärt: "Mit 1. Dezember gelangt auf den Linien der Wiener Stadtbahn und Wiener Verbindungsbahn ein neuer, erhöhter Tarif zur Einführung, der gegenüber den bestehenden eine Vereinfachung insofern aufweisen wird, als die Fahrpreise nicht mehr nach der kilometrischen Entfernung, sondern nach der Anzahl der zu durchfahrenden Haltestellen berechnet werden."

Aufgrund des Kohlemangels wurde der Betrieb der Stadtbahn am 8. Dezember 1918 vorübergehend eingestellt. Ganz dem Krieg zum Opfer fiel der geplante Bau eines weiteren Astes der Stadtbahn ab der Station Gumpendorferstraße entlang des Gürtels zum Südbahnhof. Bis heute ist die Anschlussstelle für diesen Ast an der Station Gumpendorferstraße gut zu erkennen, von dem einige Meter errichtet wurden, und der über eine Freifläche führen sollten, die heute als "Stadtwildnis" bei Hundefreunden besonders beliebt ist.

Die Wiener Stadtbahn zählt zu den Hauptwerken des bedeutenden österreichischen Architekten Otto Wagner, dessen Todestag sich am 11. April 2018 zum 100. Mal jährt. Die zwischen 1889 und 1998 unter dem Namen Wiener Stadtbahn benützten Gleiskörper sind heute ein Teil der U-Bahn Linien U6 und U4 sowie verschiedener S-Bahnen.

Link:
Die Stadtbahn wird teurer (Illustrierte Kronen Zeitung vom 18. Oktober 1917)

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