Am 10. April 1917 beziehungsweise am 7. April 1918 ereigneten sich die beiden bislang schwersten Schiffsunfälle auf der Donau mit insgesamt 235 Todesopfern. Bei den beiden Zusammenstößen spielte die mangelnde beziehungsweise ganz fehlende Beleuchtung der involvierten Schiffe die Hauptrolle. Um ähnliche Zwischenfälle in Zukunft zu vermeiden, wurde der Einsatz von Schiffsscheinwerfern auf Versuchsfahrten geprüft. Von so einer nächtlichen Versuchsfahrt des Schleppdampfers Elöd auf der Donau berichtete das Linzer Volksblatt am 19. April 1918:
"Unter der Leitung des Korvettenkapitäns v. Döbrentei wurde dieser Tage eine hochinteressante Scheinwerfer-Versuchsfahrt unternommen: Der mit Scheinwerfern ausgerüstete Dampfer 'Elöd' fuhr am 8. d. um 4 Uhr nachmittags mit drei beladenen Schleppern von Wien ab und traf um Mitternacht vom 11. zum 12. d. nach 80stündiger Fahrt in Regensburg ein. Die mondlosen Nächte wurden zur Gänze durchfahren; die Scheinwerfer ermöglichten es, daß alle schwierigen Stellen, wie die Tullner-Furten und der Struden bei Grein nachts mit voller Sicherheit passiert werden konnten. Die Rückfahrt des Dampfers mit zwei beladenen Schleppern von Regensburg nach Wien erfolgte am 13. und. 14. d. in 34 Stunden. Ein Dampfer ohne Scheinwerfer benötigt die doppelte Fahrzeit. Der gelungene Versuch nächtlicher Fahrten (Fachleute bezweifelten die Möglichkeit) ist für die Zukunft des Donauverkehres, insbesonders aber für die Heraufführung ukrainischen Getreides, von großer Bedeutung."
Die Elöd gehörte der ungarischen Reederei M.F.T.R., die im Weltkrieg eng mit der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft DDSG kooperierte. Letztere wurde 1823 gegründet und war 1894 die größte Binnenschiffahrtsreederei der Welt mit 154 Raddampfern, 25 Schrauben- und acht Kettenschiffen, 770 eisernen Transportfahrzeugen, 273 anderen Fahrzeugen sowie mit einem Eisenbahnfuhrpark, zwei Werften und vier Reparaturwerkstätten.
Die DDSG wurde ab 1991 privatisiert und betreibt heute vor allem Ausflugsschiffe und einen regulären Liniendienst zwischen Wien und Bratislava.
Links:
Eine Scheinwerferfahrt auf der Donau (Linzer Volksblatt vom 19. April 1918)
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