Die Lebensmittelversorgung während des Krieges war, wie in den anderen Teilen der Monarchie, auch in Tirol problematisch. Insbesondere das Mitspracherecht der Heeresverwaltung bei der Verteilung von Lebensmittelvorräten und die häufige behördliche Requisition von Lebensmittellieferungen erschwerte die Versorgung der zivilen Bevölkerung.
Am 19. November 1917 befasst sich der Allgemeine Tiroler Anzeiger mit der Molkereiprodukten und Schlachtviehlieferungen im Bezirk Kitzbühel: "105 Stiere, 58 Ochsen, 627 Kalbinnen und 688 ältere oder weniger milchergiebige Kühe" wurden der Heeresverwaltung übergeben. Hinsichtlich der Aufbringung und Verteilung der Molkereiprodukte meinte der Redakteur des Anzeigers: "Rücksichtlich der Molkereiprodukte finden gegenwärtig die Verhandlungen in den einzelnen Gemeinden statt, wobei insbesondere die Errichtung von Sennereien sowie die so sehr bestrittene Frage über das Ausmaß der Milchergiebigkeit der Kühe eine große Rolle spielt. Den Behörden käme es hierbei wohl mehr zugute, wenn sie Landwirtschaft statt Jus studiert hätten."
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Schlachtviehlieferung aus Kitzbühel (Allgemeiner Tiroler Anzeiger vom 19. November 1917)