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Von Tag zu Tag 1917 bis 1919

2. Februar 1919

Modekleinigkeiten aus dem Jahr 1919
"Modekleinigkeiten, 10 Abbildungen: Neuer Anhänger aus schwarzem Samtband und Silberplaque. –Moderne Frisur mit Nackenlocken. – Lange Jacke mit Borten. – Aparte Frisur mit Steckkamm. – Tüllschleier mit Arabeskenmuster. – Moderner Schirm mit Bandschlinge. – Handtäschchen. – Jacke mit langem Revers aus einfarbiger oder gemusterter Seide."; © Wiener Illustrierte Zeitung vom 2. Februar 1919

Mode zeichnet nicht nur ein Abbild der Person, die sie trägt, sondern auch ein Abbild ihrer Zeit. Am 2. Februar 1919 informierte die Wiener Illustrierte Zeitung Modeinteressierte über die Trends im Jahr des Jahres 1919:

"Die Bandmode, die sich auf den Kleidern und Hüten als willkommene Stoffersparnis bewährte, erstreckt sich auch auf die Jupons [Unterröcke]. Gewöhnlich bilden die Bänder Längsstreifen, die mit einfarbigen Seidenbahnen abwechseln […] Ebenso beliebt sind großblumige Muster auf weißem Grunde […] Von den Bändern abgesehen sieht man nur Seidencupons, die früher einen unerhörten Luxus bedeuteten, während jetzt gerade die Seide verhältnismäßig noch am billigsten und am zugänglichsten ist. Vorwiegend sind es helle und bunte Muster und für den Sommer nimmt man gestreifte oder karierte Schleierstoffe. Die übereinanderfallenden Volants, Rüschen und aufgesetzten Hüftengarnituren mußten verschwinden, um flachen Verzierungen Platz zu machen, denn was sich zu den Glockenröcken eignete, findet unter den modernen engen Röcken keinen Platz mehr. Besonders einfach zeigen sich die modernen Frisuren. Schlichte Wellen, zuweilen mit einem schiefen Scheitel, der nur an den Seiten etwas loser gehalten ist und ein Knoten im Nacken, an den sich mitunter noch einige Löckchen schließen.[…] Nach den Pelzboas werden wieder solche aus Straußfedern kommen, sowie Halskrausen aus zweifarbigem Tüll in dunklen und hellen Tönen, vorzugsweise auch in schwarz-weiß, teilweise mit Samtbändern und überfallenden Filetecken garniert […] Eine Neuheit für Schirme sind Bandschlingen an Stelle der Griffe, für die gleichfalls schon das Material fehlt oder unerschwinglich ist. Diese Bandschlingen sind ungemein praktisch, da sie sich über den Arm hängen lassen und so den Schirm vor dem Vergessenwerden schützen, was bei dem Niederlegen oder Wegstellen in Geschäften leicht geschehen kann und heutzutage einen empfindlichen Verlust bedeutet. Zur weiblichen Toilette gehört unbedingt ein Handtäschchen. Seit die Lederknappheit die Ledertäschchen in den Hintergrund gedrängt hat, sind die gestrickten und gestickten Perltaschen im Altwiener Stil die elegantesten, aber auch die teuersten. Da derartige kostspielige Luxussachen jedoch nicht jedermann zugänglich sind. verweisen wir auf die hochmodernen Täschchen aus Seidenstoffen. Rips und Moire erweisen sich als besonders geeignet, da solche Taschen bei einiger Geschicklichkeit selbst angefertigt werden können […] Neu sind gestickte Gretchentaschen, die von dem harmonierenden Gürtel herabhängen. Wichtig ist die Schließe, die man in den verschiedensten Ausführungen sieht."

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Modekleinigkeiten (Wiener Illustrierte Zeitung vom 2. Februar 1919)

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