Am 21. Februar 1919 klagte das Illustrierte Sportblatt über Protektion bei der verbilligten Abgabe von Skiausrüstungen aus vormals militärischem Besitz. Die Wintersportsektion eines nicht näher bezeichneten "Touristenvereins" hatte die Sportgeräte preisgünstig aus Beständen des ehemaligen k.u.k. Kriegsministeriums übernommen und zum Übernahmspreis ausschließlich an die eigenen Mitglieder abgegeben:
"So sportfreundlich diese ganze Aktion auch ist, so teile ich doch das Gefühl aller derjenigen, welche nicht das Glück haben, jenem Vereine anzugehören und auch nicht sich so leicht entschließen können, um des schnöden Vorteils willen so rasch in einen anderen Verein einzutreten. Es läßt sich auch nicht hindern, daß sich alle diese anderen erstaunt und unmutig fragen, wieso es kommt, daß jener Verein ein so unerhörtes Vorrecht vor den anderen Vereinen genieße. Ja, es wird einzelne Leute geben, die zwar überhaupt keinem Vereine angehören, dafür aber jahrelang Leben und Gesundheit für ihr seinerzeitiges Vaterland aufs Spiel gesetzt haben, denen man in Anerkennung dieser Tätigkeit wohl mit der größten Berechtigung ein paar Bretter um so billiges Geld hätte zur Verfügung stellen können, ohne daß das häßliche Wort 'Protektion' gefallen wäre, das jetzt sich leider nicht mehr zurückhalten läßt. Wir haben geglaubt, daß es so etwas nur im alten monarchistischen Staate geben könne und sind unangenehm enttäuscht, daß die Wurzel so vieler Übelstände unseres alten Österreich auch hier wieder platzgegriffen hat. Ich will aber nicht nur raunzen, sondern auch einen Vorschlag erstatten, wie es besser zu machen wäre und trete mit einem solchen an die kompetente Behörde heran des Inhalts, daß Sportleute, welche im Felde gewesen, unter Beglaubigung dieses Umstandes ein Paar Skier zu einem bescheidenen Preise vom liquidierenden Kriegsministerium erstehen könnten. Es ist ja leider notorisch, daß Sportgeräte jetzt zu jenen Dingen gehören, deren Preis ins Nebelhafte vestiegen ist. Hoffen wir, daß die maßgebenden Organe diese Anregung aufgreifen werden."
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Protektion (Illustriertes Sportblatt vom 21. Februar 1919)