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Von Tag zu Tag 1917 bis 1919

22. Juni 1918

Gnigl bei Salzburg
Gnigl bei Salzburg, um 1925; © Österreichische Nationalbibliothek, Ansichtskarten Online AKON

Die Salzburger Wacht berichtete am 22. Juni 1918 von den sogenannten Gesellschaftsgärten der Gemeinde Gnigl in Salzburg. Gesellschaftsgärten konnten von der Bevölkerung gepachtet werden, um dort Gemüse und Obst anzubauen. Zunächst nicht besonders nachgefragt, stieg mit Kriegsfortdauer das Interesse an der Nutzung dieser Gärten:

"Mit Befriedigung können nunmehr alle diejenigen, denen das Zustandekommen dieser Gärten zu danken ist, das sind vor allem die Gemeindevorstehung Gnigl, welche das Wasser, sowie das Anzapfen an die Hauptleitungen kostenlos zur Verfügung gestellt hat, und der Obmann der Gesellschaftsgärten, Herr Panoschitzky, der viel Zeit und Mühe an die Ausmessung der Gründe und Herstellung der Umzäunung, sowie für Ausschußsitzungen und Besprechungen geopfert hat, ferner die Eigentümer der Gründe, welche diese zur Verfügung stellten, auf die schwierigen Anfänge ihres Werkes zurückblicken. Das zuerst mangelnde Interesse wurde durch den vorzüglichen Erfolg des ersten Versuches, welchen der Obmann der Gesellschaftsgärten der Gemeinde Gnigl 1915 selbst unternahm, und durch die mehr und mehr wachsenden Ernährungsschwierigkeiten bald lebhafter, so daß 1916 ein zweiter Garten gepachtet und zugleich ein bedeutender, Grundkomplex von der Bahnverwaltung ihren Bediensteten für Gemüsebau zur Verfügung gestellt, sodann 1917 zwei weitere Gärten und im laufenden Jahre der fünfte Garten errichtet werden konnte, womit das Gesamtausmaß der Gesellschaftsgärten auf 17.280 Quadratmeter angewachsen ist."

Wegen der Lebensmittelversorgungskrise stieg das Interesse an den Gärten bis zum Kriegsende 1918 so stark an, dass bald keine Gärten mehr zur Verfügung standen. 1935 wurde Gnigl ein Teil der Stadt Salzburg uns ist heute eng mit der Stadt verwoben, wobei aber das Zentrum Gnigls bis heute seinen dörflichen Charakter erhalten konnte.

Link:
Gesellschaftsgärten der Gemeinde Gnigl (Salzburger Wacht vom 22. Juni 1918)

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