Das Neue Wiener Tagblatt berichtete am 23. Februar 1918 von einer Feier anlässlich des sechsjährigen Bestehens der Kaiser Franz Joseph Militärakademie, die mit der die Grundsteinlegung eines Gedächtnisbaues für die Gefallenen verbunden wurde. Bei diesem Termin ließ sich das Kaiserhaus vom ehemaligen Oberbefehlshaber der k.u.k. Armeen Erzherzog Friedrich vertreten, der die Grundsteinlegung symbolisch mit drei Hammerschlägen vollzog.
Erzherzog Friedrich, der ausschließlich aufgrund seiner hohen Geburt Oberbefehlshaber wurde, zeigte keinerlei militärischen Ehrgeiz und begnügte sich mit rein repräsentativen Aufgaben. Dadurch hatte der Chef des Generalstabs Franz Conrad von Hötzendorf in strategischen Fragen freie Hand. Friedrichs Spitzname "Erzherzog Bumsti" geht auf eine Episode zurück, die in Karl Kraus' "Die letzten Tage der Menschheit" dargestellt wird: Bei der Vorführung eines Filmes, der den Einschlag einer österreichischen Granate in den Feindeslinien zeigte, fiel Friedrich dazu nicht mehr ein als "Bumsti!" auszurufen.
Die Gebäude der Kaiser-Franz-Joseph-Militärakademie befanden sich im 3. Wiener Gemeindebezirk. Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Gebäude an das gegenüberliegende Spital angeschlossen. Heute sind in dem Gebäude zahlreiche Ambulanzen der Krankenanstalt Rudolfstiftung untergebracht.
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Grundsteinlegung für den Gedächtnisbau in der der Kaiser Franz Joseph Militärakademie (Neues Wiener Tagblatt, Tages-Ausgabe vom 23. Februar 1918)
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