Auch Kunst und Kultur litten unter dem Krieg, insbesondere in den kleineren Städten abseits der Hauptstadt Wien. In Bludenz klagte man beispielsweise darüber, dass es außer fallweisen Konzerten der Innsbrucker Regimentsmusik und der "Musikgesellschaft der Zensurstelle" aus Feldkirch wenig Abwechslung gab. Umso mehr Anklang fand deshalb der Besuch des Feldkinos Nr. 128 in der Bludenzer Fohrenburger Halle. Die Vorstellungen des Kinos, das unter anderem von der noch heute bestehenden lokalen Brauerei unterstützt wurde, und dessen primäre Aufgabe die Unterhaltung der Soldaten an der Front war, waren ständig ausverkauft.
Der Bludenzer Anzeiger freute sich über den Erfolg: "Wie aus der Bekanntmachung in heutiger Nummer ersichtlich, sind auch schon einzelne Verbesserungen in der Einteilung getroffen worden, so z.B. die Nummerierung der Logen-Plätze. Nachdem der Schluß der Vorstellung schon um halb 10 Uhr ist, so können auch auswärtige Besucher noch die Abendzüge zur Heimfahrt verwenden. Um den Besuchern des 'Feldkino' entgegenzukommen, werden wir das Programm der kommenden Woche in jeder Nummer des 'Anzeiger' bringen. Die Leitung des 'Kino' kommt gewiß sehr gern weiteren Wünschen der Besucher entgegen."
Folgende Filme standen am 24. November 1917 auf dem Programm: "Wasserfälle in Nordamerika (Naturaufnahme)", "Der Zirkusteufel (Artistendrama in 3 Akten)" und "Bubi als Heiratsvermittler (Lustspiel in 3 Akten)"
Links:
Bludenz (Bludenzer Anzeiger vom 24. November 1917)
Kino-Programm und Preisliste für die Eintrittskarten (Bludenzer Anzeiger vom 24. November 1917)