Heute vor hundert Jahren lief auch in Graz der Propagandafilm "Das Kind meines Nächsten“ an, dessen Uraufführung bereits am 12. April 1918 stattgefunden hatte. Das Stummfilmdrama sollte karitative Gedanken in der Bevölkerung wecken, um Kinder von Kriegswitwen zu unterstützen:
"'‘Das Kind meines Nächsten' ist der Titel dieses Filmes, der in einem ideal schönen Rahmen gebildet, aus herrlichen Aufnahmen der schönen Wachau eine teils zu Herzen gehende, teils erheiternde Handlung bringt. Eine Reihe bedeutender und beliebter Wiener Schauspieler fand sich unter der Leitung Einar Zangenbergs zusammen; für das heitere Element sorgen Herr Glawatsch, Frau Werbezirk, Herr Gustav Müller, die ernsten Rollen sind mit Dora Kaiser und Einar Zangenberg nebst anderen besetzt. Besonderes Interesse und Gefallen erregen jene Szenen, in welchen man die Kinder bei Spiel und Arbeit in den verschiedenen Heimstätten beobachten kann. Einer der großen Effekte ist die Huldigung von 200.000 [!] Kindern vor der Kaiserin in Schönbrunn."
Drehorte waren unter anderem Jugendämter und Kinderheime, Knabenhorte und Tageheimstätten aber auch die Schlösser Schönbrunn, Reichenau an der Rax und Persenbeug.
Links:
Theater-Kino. Ein neues Programm (Grazer Mittags-Zeitung vom 25. Juni 1918)
Heute vor 100 Jahren: Theater, Film und Varieté. Bekannte Bühnenkünstler im Film (27. Dezember 1918) Weiterlesen: Das Kind meines Nächsten in Paimann’s Filmlisten