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Von Tag zu Tag 1917 bis 1919

26. Juni 1918

Das Begräbnis Peter Roseggers am 28. Juni 1918 auf dem Friedhof in Krieglach
Das Begräbnis Peter Roseggers am 28. Juni 1918 auf dem Friedhof in Krieglach; © Österreichs Illustrierte Zeitung vom 7. Juli 1918

Eine traurige Nachricht ereilte Österreich heute vor hundert Jahren – der beliebte Schriftsteller Peter Rosegger verstarb am 26. Juni 1918.

Rosegger wurde am 31. Juli 1843 als ältestes Kind des steirischen Waldbauern Lorenz Rosegger am Kluppeneggerhof in Alpl bei Krieglach geboren. Er erhielt zwar nur eine dürftige Schulbildung, erlernte aber wegen seines ihm eigenen Bildungsdrangs trotzdem schnell lesen und schreiben. Körperlich schwächlich, war er für den Bauernberuf nicht geeignet und absolvierte deshalb eine Schneiderlehre. Als wandernder Schneider gewann er vielfältige Einblicke in die ländliche Lebenskultur, die ihm erste schriftstellerische Anstöße gaben. Bald schickte er erste Texte an die Grazer Tagespost, wo der Redakteur Adalbert Svoboda auf das junge Talent aufmerksam wurde und Rosegger von nun an förderte. Adalbert Svoboda war es auch, der ihm einen Platz an der Akademie für Handel und Industrie in Graz verschaffte.

Peter Roseggers Texte wurde vielfach ausgezeichnet und er selbst erhielt ein Ehrendoktorat der Universität Graz. 1876 gründete er die volkstümliche Monatsschrift "Roseggers Heimgarten", deren Leitung später sein Sohn übernehmen sollte. Nach längerem Leiden, über das auch in den zeitgenössischen Zeitungen berichtet wurde, verstarb Peter Rosegger am 26. Juni 1918 im Alter von 74 Jahren in seinem Landhaus in Krieglach.

Am 28. Juni 1918, dem Tag seines Begräbnisses, erschien im Neuigkeits-Welt-Blatt ein Nachruf auf den berühmten Steirer. Wohl der aufgeheizten Stimmung gegen Ende des Ersten Weltkriegs geschuldet, fehlte es im Nachruf auf Peter Rosegger nicht an einem Seitenhieb auf dessen Weltoffenheit:

"Die Schriften Roseggers zeichnen sich durch lebendig und volkstümliche Darstellung, durch hohe sittliche Lebensauffassung, feinsinnige Naturschilderungen, durch herzerfrischenden Humor und einen warmfühlenden, lehrhaften Zug aus, welcher namentlich in seinen letzten Werken stark, aber immer wohltuend hervortritt. War Rosegger einige Zeit hindurch vom modernen Liberalismus angekränkelt, so machte sich seine innere Natur doch bald davon los und immer mehr reifte sich seine Weltanschauung auf der Grundlage christlicher Tugenden, vor Allem inniger Menschenliebe aus. […] Aus dem sinnigen Waldpoeten von einst ist Rosegger nachgerade und namentlich in seiner im Jahr 1878 gegründeten Monatsschrift 'Heimatgarten' ein Volksdichter im besten Sinn des Wortes, ein weiter Lehrer der Menschheit geworden, dem die seltene Gabe zu gegen war, seine Leser in gleicher Weise zu unterhalten wie zu erbauen."

Links:
Peter Rosegger † (Neuigkeits-Welt-Blatt vom 28. Juni 1918) 
Stunden mit Rosegger (Österreichs Illustrierte Zeitung vom 7. Juli 1918) 
Weiterlesen: Peter Rosegger

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