Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten und Großbritannien, die ihre Kriegskosten im Ersten Weltkrieg hauptsächlich durch Steuerhöhungen finanzierten, waren in Österreich-Ungarn und im Deutschen Reich Kriegsanleihen das wichtigste Finanzierungsinstrument zur Deckung der Kriegsausgaben.
Kriegsanleihen waren verzinsliche Wertpapiere, die staatlichen Institutionen einen Kredit einräumten. Die Kosten des Krieges konnten dadurch auf mehrere Jahrzehnte, manchmal über Generationen verteilt werden. Wenn auch kaum damit gerechnet wurde, dass die k.u.k Monarchie nach dem Krieg untergehen würde und damit die Kriegsanleihen wertlos würden, kam die Zeichnung solcher Anleihen trotzdem einer riskanten Wette auf den Sieg der eigenen Armee nahe.
Die Laufzeiten der einzelnen Kriegsanleihen waren sehr unterschiedlich: Die erste Anleihe im November 1914 hatte eine Rückzahlungsfrist von lediglich wenigen Jahren, während der Tilgungszeitraum der achten und letzten Anleihe bis 1958 gedauert hätte. De facto verloren die Kriegsanleihen nach dem Krieg wegen der Hyperinflation jeden Wert und wurden bis zur Währungsumstellung 1924 weit unter ihrem ursprünglichen Wert abgelöst
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Einladung zur Zeichnung der 7. Kriegsanleihe (Grazer Mittags-Zeitung vom 26. November 1917)
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