Nach der Geschichte über einen Raubüberfall am Rochusmarkt im 3. Wiener Gemeindebezirk (siehe den 24. Oktober 1917) berichtete die Illustrierte Kronen Zeitung am 26. Oktober wieder über einen ähnlichen Vorfall: "Wie wir nun erfahren, wurde am nämlichen Tage gleichfalls im 3. Bezirk an einer anderen Frau ein ganz ähnliches Verbrechen versucht, dessen Urheber zweifellos der selbe Mann ist, der Frau Brod überfiel. Auch in diesem anderen Falle hat sich der Täter seinem Opfer unter Vorspiegelung, Lebensmittel zu beschaffen, genähert und es dann in einem geeigneten Augenblicke zu berauben versucht."
Da die Beschaffung von Lebensmitteln mit Fortdauer des Krieges immer schwieriger wurde und stundenlange Wartezeiten vor Geschäften und Marktständen in den Städten zur Regel wurden (siehe dazu auch den 20. Oktober 1917), war die Vorspiegelung, Lebensmittel beschaffen zu können, ein probates Mittel für Betrüger.
Die Zeitung berichtete außerdem, dass eine hohe Belohnung in der Höhe von 500,- Kronen für die Ergreifung des Täters ausgelobt wurde; diese Summe entspricht circa 2600,- Euro zieht man den Wert der Kronenwährung vor Kriegsbeginn heran.
Links:
Der Raubüberfall auf der Landstraße (Illustrierte Kronenzeitung vom 26. Oktober 1917)
Inflationscockpit der Österreichischen Nationalbank