Vor hundert Jahren wurde am 27. April 1918 der Namenstag Kaiserin Zitas begangen, was Anlass zu zahlreichen Würdigungsadressen an die Kaiserin in den Zeitungen der Doppelmonarchie gab. Was war aber die Rolle der Kaiserin im Krieg?
Da die repräsentative Rolle bei den sonst üblichen Staatsakten infolge des Krieges ausfielen, standen unter anderem Besuche in Spitälern bei Verwundeten, die Übernahme von Kriegspatenschaften und das Werben für Spenden für Kriegswitwen und -waisen im Mittelpunkt von Kaiserin Zitas Wirken. Die Linderung des allgegenwärtigen Hungers war Zita ebenfalls sehr wichtig. In diesem Zusammenhang betrieb sie die Einrichtung von sogenannten Kriegsküchen, von denen die erste vom "Kaiserin-Zita-Kriegsküchenkomitee" im 15. Wiener Gemeindebezirk, dem bis heute ärmsten Bezirk Wiens, eingerichtet wurde.
Am 27. April wurde von der Einrichtung einer weiteren Kriegsküche in Wien-Währing berichtet: "Das Kaiserin-Zita-Kriegsküchenkomitee […] übergab heute mittags die zweite Kriegsküche dem allgemeinen verkehr. Die Küche trägt die Nummer 61 und ist im Haus Währing , Schulgasse 34 untergebracht. Der Eröffnung wohnte die Kaiserin bei, die von den Komiteedamen Thea v. Seidler, Gräfin Toggenburg und v. Stöger-Steiner empfangen wurde. […] Die Kaiserin wohnte längere Zeit der Ausspeisung an und kostete die Speisen. Mit Worten der Anerkennung verließ die Kaiserin die Stätte. Leiterin ist die Gattin des Kriegsministers."
Links:
Die Kaiserin bei einer Kriegskücheneröffnung (Neuigkeits-Welt-Blatt vom 27. April 1918)
Heute vor 100 Jahren: Kriegsküchen (10. Jänner 1918)
Heute vor 100 Jahren: Kriegsinvalide (16. November 1917)
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