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Von Tag zu Tag 1917 bis 1919

27. Dezember 1917

Die Wiener Filmindustrie im Kriege: Bekannte Bühnenkünstler im Film
Die Wiener Filmindustrie im Kriege: Bekannte Bühnenkünstler im Film; © Das interessante Blatt vom 27. Dezember 1917

Auf einer Collage, die das Interessante Blatt am 27. Dezember 1917 veröffentlichte, sind zahlreiche Künstlerinnen und Künstler zu sehen, die von der Bühne zum Film wechselten: "1. Leopoldine Konstantin im Detektivdrama' Eine Nacht in der Stahlkammer'; 2. Olga Desmond (x) im Drama 'Die Grille'; 3. Erika v. Wagner und Erwin Baron im Film 'Der Treubruch', 4. Fräulein Stollberg, Franz Glawatsch und Dora Kaiser im Propagandafilm für den Kaiserin Zita-Fonds 'Das Kind meines Nächsten'; 5. Georg Reimers und Lotte Medelsky im Film 'Das Kriegspatenkind'; 6. Die ungarischen Künstler Lilly Berky und Michael Fekete im Filmdrama 'Die letzte Nacht'; 7. Dora Kaiser, Gisella Werbezirk und Fräulein Jellin im Film 'Das Kind meines Nächsten'; Lona Schmidt im Film 'Das zweite Leben'; 9. Mia May in 'Die Liebe der Hetty Raymond'; 10. Szenenbild aus dem Film 'Der Verschwender' mit Mary Marchal (Hofoper); 11. Rita Sachetto als 'Pierrot'; 12. Liane Haidt und Wilhelm Klitsch im 'Verschwender'; 13. Poldi Müller im Wiener Kongreßfilm."

Kinofilme der Kriegsgegnerstaaten Österreich-Ungarns, insbesondere die der Filmgroßmächte der damaligen Zeit Frankreich und Italien, wurden im Ersten Weltkrieg in Österreich nicht gezeigt. Der Krieg bot dem Habsburgerreich daher die Gelegenheit zur Förderung der eigenen Filmproduktion. Das Interessante Blatt: "Der Krieg hat das Blatt gewendet. Die französischen Marken wurden ausgeschaltet, dann die italienischen, die skandinavischen und die deutschen mußten wegen der hohen Valuta zurückgesetzt werden. Die Nachfrage war aber die gleich rege geblieben und so entwickelte sich auf dem hiesigen Markte auch die Kino-Industrie immer mehr, so daß die Nachfrage durch das Anbot schließlich ausgeglichen werden konnte. In kurzer Zeit hat die österreichische Kino-Industrie ganz Hervorragendes geleistet und sie wird nach dem Kriege gewichtig in die Konkurrenz gegen ausländische Firmen treten können."

Tatsächlich entwickelten sich in der Nachkriegszeit die Wiener Rosenhügel Studios rasant, während im Stadtzentrum Wiens in der Neubaugasse das "Filmviertel" entstand, das bis 1938 Bestand hatte. Dort befand sich rund um das Künstler-Café Elsahof, heute ein Lebensmittelsupermarkt, in fast jedem Haus eine Filmproduktionsfirma, eine Agentur oder ein Verleihunternehmen.

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Theater, Film und Varieté. Bekannte Bühnenkünstler im Film (Das interessante Blatt vom 27. Dezember 1917)

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