"Prälatenwahl in Altenburg bei Horn" lautete eine der Schlagzeilen im Interessanten Blatt vom 27. Juni 1918. Tatsächlich wurde der am 7. April 1881 im niederösterreichischen St. Leonhard am Walde geborene Odilo Kautzky bereits am 23. Mai zum Abt ("Prälat") des Stiftes Altenburg gewählt und am 11. Juni 1918 von Abtpräses Adalbert Dungel (Stift Göttweig) bestätigt.
"Odilo Kautzki [sic] wirkte auch mehrere Jahre als Kooperator in Horn und war jetzt durch 39 Monate in seiner Eigenschaft als Seelsorger im Felde, wo er auch mehrmals ausgezeichnet wurde. Zur Teilnahme an der Prälatenwahl wurde er aus dem Felde beurlaubt, aus der er nun selbstgewählt hervorging. Die feierliche Weihe fand am 11. d. im Beisein der Regierungsvertreter statt."
Als neu gewählter Abt des 1144 gegründeten Stifts legte Kautzky großen Wert auf die feierliche Ausgestaltung der Gottesdienste und konnte viele junge Männer, darunter zahlreiche Kriegsheimkehrer, zum Eintritt in das Kloster bewegen. Unter Kautzkys Amtsführung wurde mit den bis ins 21. Jahrhundert andauernden Sanierungsarbeiten an der Stiftskirche begonnen. Zuletzt wurde 2016 der Glockenstuhl der Kirche umgebaut und eine der Kirchenglocken, die 1690 in Krems gegossene Allerheiligenglocke, renoviert.
Aufgrund interner Konflikte trat Odilo Kautzky 1923 als Abt zurück und zog sich schlussendlich in das ehemals niederösterreichische Garschönthal zurück (heute Úvaly in Südmähren), wo er im Pfarrhof lebte. Kautzky verstarb 1941.
Links:
Prälatenwahl in Altenburg bei Horn (Das interessante Blatt vom 27. Juni 1918)
Odilo Kautzky in der Biographia Benedictina