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Von Tag zu Tag 1917 bis 1919

27. November 1917

Der Wiener Kohlmarkt
Der Wiener Kohlmarkt: Blick von der Hofburg stadteinwärts, 1907: Das Haus Nr. 10 befindet sich auf der linken Straßenseite etwa in der Bildmitte; © Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv

1904 veröffentlichte das k.u.k. Justizministerium eine Liste verbotener Glücksspiele. Unter den verbotenen Spielen befanden sich Poker oder Roulette aber auch das weniger bekannte Kartenspiel "Naschi-Waschi".  Letzteres ist auch als "Stoß" bekannt, und ist ein vor allem im Wiener Rotlichtmilieu früher sehr populäres, wenn auch verbotenes Glücksspiel.

Am 27. November 1917 wurde über eine illegale "Spielhölle" am Wiener Kohlmarkt, heute eine der elegantesten Geschäftsstraßen Wiens, berichtet: "Sicherheitswachmänner hatten erfahren, daß in der im ersten Stock des Hauses Kohlmarkt 10 gelegenen Wohnung einer Lehrerswitwe namens Knopf allabendlich um hohe Summen Hasard gespielt wurde. Einer der Spieler soll innerhalb weniger Tage 10.000 Kronen verloren haben, und so mancher andere, der mit gewichtiger Brieftasche das 'gastliche' Haus der Witwe in der Hoffnung auf großen Gewinn aufsuchte, hat ohne einen Knopf die Wohnung der Frau Knopf verlassen." (10.000 Kronen hätten heute einen Wert von etwa EURO 54.000,-) Gegen die Spieler und Frau Knopf wurden Strafermittlungen eingeleitet.

Link:
Die Spielhölle auf dem Kohlmarkt (Illustrierte Kronen Zeitung vom 27. November 1917)

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