Der beliebte Wienerliedsänger Adolf Neuwirth wurde mit seinem Lied "Der Nachwuchs, der is net schlecht" berühmt und trat oft vor prominentem Publikum auf, etwa vor Erzherzog Franz Ferdinand oder dem deutschen Kaiser Wilhelm. Neuwirth war Inhaber des bekannten Ausfluggasthofs "Güldene Waldschnepfe" im Wiener Vorort Dornbach, der damals zu einiger Berühmtheit gelangt war, da dort zahlreiche beliebte Volksmusikanten, unter ihnen die "Schrammeln", auftraten und es zu Kronprinz Rudolfs bevorzugten Etablissements gezählt hatte. Im Ersten Weltkrieg stellte Neuwirth das Gasthaus, das er gemeinsam mit seiner Verlobten, der Schauspielerin Marie Schuster betrieb, dem Roten Kreuz kostenlos als Rekonvaleszentenheim zur Verfügung.
Am 28. November 1917 berichteten die Zeitungen über Adolf Neuwirths überraschendes Ableben. Neuwirth, der zu Kriegsbeginn das Schloss Welsberg in St. Martin im Sulmtal südlich von Graz erworben hatte, verstarb an einer Lebensmittelvergiftung. Am Abend des 26. November hatte er in seinem Schloss Gäste zu Besuch, denen er konservierte Hasenpastete servierte. Allerdings war die Konserve verdorben, sodass Neuwirth und diejenigen Gäste, die von der Pastete verkostet hatten, erkrankten. Während seine Gäste knapp überlebten, erlagen Neuwirth und seine Braut der Lebensmittelvergiftung. Neuwirth wurde nach Wien überführt, wo er am 3. Dezember 1917 am Ottakringer Friedhof bestattet wurde. Marie Schuster wurde ebenfalls nach Wien überführt und fand am Zentralfriedhof ihre letzte Ruhestätte.
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Volkssänger Adolf Neuwirth an einer Vergiftung gestorben (Neues Wiener Journal vom 28. November 1917)