Am 29. Juli 1918 erschien im Grazer Tagblatt der Bericht über die Hauptversammlung der Sektion Eisenkappel/Železna Kapla des Österreichischen Touristenklubs (ÖTK), der bis heute unter dem Namen ÖTK-Sektion Südkärnten besteht. Diskutiert wurde unter anderem über die finanzielle Lage der Sektion, die letztendlich als gesichert betrachtet wurde, über die Abgrenzung gegenüber dem Arbeitsgebiet des konkurrierenden "Alpenvereinsgaues Karawanken" und einiges mehr:
"Es wurde beschlossen, die Bilder der drei bisherigen Obmänner der Sektion (Bergdirektor Rieger, Kais. Rat Raimund Prugger und Finanzrat Robert Prugger) im Gastzimmer des Rainerschutzhauses anzubringen […] Die Schaffung eines Ortsmuseums soll durch eine Sammlung von Landschaftsaufnahmen aus der Umgebung eingeleitet werden."
Der Österreichische Touristenklub wurde 1875 in Wien gegründet; bereits 2 Jahre später entstand die eine Sektion des ÖTK in Eisenkappel. Das erste Schutzhaus dieser Sektion entstand in einem ehemaligen Knappenhaus, das Viktor von Rainer nach Auflassung des Bleibergbaus am Hochobir dem ÖTK übertrug. In dem in der ganzen Monarchie im Jahr 1908 festlich begangenen 60. Regierungsjubiläums Kaiser Franz Josephs wurde die Hütte, die bereits über eine Telefonleitung ins Tal verfügte, aufgestockt und ausgebaut. Das Rainer-Schutzhaus fiel allerdings 1944 im Zuge der Kämpfe des Zweiten Weltkriegs einem Brandanschlag zum Opfer. Die Ruine, die bis heute gut sichtbar ist, befindet sich nach wie vor im Besitz des ÖTK.
Mit dem Bau der neuen Eisenkappler Hütte wurde 1951 begonnen. Musste damals das Baumaterial mühsam auf den Berg getragen werden, erreicht man die Hütte heute bequem über eine mautpflichtige Straße. Von dort dauert die Wanderung auf den Gipfel des Hochobir – vorbei an den Ruinen des ehemaligen Rainer-Schutzhauses – etwa 2 Stunden.
Links:
Eisenkappel, 26. Juli (Hauptversammlung der Touristenklub-Sektion) (Grazer Tagblatt vom 29. Juli 1918) Zwei Kärntner Ausflüge (Der Naturfreund, Jahrgang 1911, S. 133)
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