Zu Schulschluss im Frühsommer 1918 wurden 7 Schülerinnen und Schüler der Mariahilfer Handelsschule in Wien, mit dem "Kronprinz Otto-Preis" für besonders gute schulische Leistungen ausgezeichnet, wie dem Neuigkeits Welt-Blatt vom 29. Juni 1918 zu entnehmen war. Die Ausgezeichneten hießen Friedrich Kuplent, Josef Lichtblau, Anna Rippel, Adolfine Allant, Hilda Winter, Hilda Lazar und Klementine Wudy:
"Im Vorjahr hat der Direktor der Mariahilfer Handelsschule, Herr Louis Legat, anläßlich des Jubiläums seiner 25jährigen Lehrtätigkeit mit besonderer Genehmigung des Kaisers für dieses Lehrinstitut einen Kronprinz Otto-Preis gestiftet, der an die allerbesten Absolventen der Schule zur Verteilung zu gelangen hat. Die Gelegenheit zur ersten Prämierung ergab sich aus Anlaß des Abschlusses des Schuljahres. Im großen Festsaal der Mariahilfer Bezirksvertretung versammelten sich am Mittwoch abends zahlreiche Bürgerfamilien des Bezirkes mit BV. Dirnbacher, dem Lehrkörper und der Schülerschar: 87 Schüler und 268 Schülerinnen."
Nach der Zeremonie und der Übergabe der bronzen Preis-Plaketten durch den Bezirksvorsteher Wolfgang Dirnbacher hielten zwei der ausgezeichneten Mädchen die Dankesrede.
Die Mariahilfer Handelsschule war an der Adresse Millergasse 43 untergebracht. In dem Gebäude befand sich neben der Handelsschule auch ein jüdischer Betraum, der 1938 während des nationalsozialistischen Novemberpogroms zerstört wurde. Heute steht an dieser Adresse ein Neubau.
Links:
Die erste Verteilung eines Kronprinz Otto-Schulpreises (Neuigkeits Welt-Blatt vom 29. Juni 1918)
Zeitungsannonce der Mariahilfer Handelsschule (Illustrierte Kronen-Zeitung vom 13. September 1918)