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Von Tag zu Tag 1917 bis 1919

29. September 1918

Die Henning'schen Gesichtsprothesen
"Die Henning’schen Gesichtsprothesen: (Oben): Starker Nasen, und Augendefekt infolge Explosionsgeschoßes und deren Ersatz durch Prothesen. (Unten): Totaler Defekt der Ohrmuschel und Behebung desselben durch eine vollständige Ohrprothese"; © Wiener Bilder vom 29. September 1918

Die Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs mit neuartigen Waffen führten zu zahlreichen Verletzungen, die Ärzte vor große Probleme stellten. Die durch Kanonen, Maschinengewehre und Granaten verursachten Verletzungen entstellten die Personen oft extrem. Um diese wieder ein halbwegs "normales" Leben zu ermöglichen wurden viel Zeit und Geld in die Prothetik investiert. In der Zeitung Wiener Bilder vom 29. September 1918 wurde beispielsweise die Henning-Gesichtsprothesen vorgestellt, die aus einer Mischung aus Gelatine und Glyzerin bestanden:

"Auf dem Kongreß für Kriegsbeschädigtenfürsorge, welcher vom 16. bis 19 September im Sitzungssaale der Aerztekammer stattfand, demonstrierte Leutnant i.d.R. Theodor Henning, prov. Leiter des k.k. Universitäts-Institutes für Moulage, in der Generalversammlung des Vereines ‚Die Technik für die Kriegsinvaliden‘ sieben Kriegsverletzte, denen er durch künstlerische Deckung ihres verunstaltenden Defektes – Verlust von Nase, Auge, Ohr – ihr früheres Aussehen und damit die Vorbedingung für Arbeitsmöglichkeit und Lebensfreude wiedergegeben hatte […] Die Henning Prothese ist hautähnlich, elastisch, folgt den mimischen Bewegungen und entspricht infolge dieser Eigenschaften allen kosmetischen Anforderungen. Jeder Patient bekommt sein Gußmodell mit und erneuert sich das Ersatzstück selbst nach Bedarf."

Link:
Die Henning-Gesichtsprothese (Wiener Bilder vom 29. September 1918)

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