Nachdem sich die italienische Heeresführung Anfang Dezember 1917 aus der Stadt Cortina d'Ampezzo zurückgezogen hatte, verbreiteten sich in ganz Tirol Meldungen über die noch intakten Nahrungs- und Lebensmittellager der Italiener. Der Allgemeine Tiroler Anzeiger am 3. Dezember 1917 berichtete: "Anläßlich des Abzuges der Italiener von Ampezzo drang von Lienz bis Bozen mit Windeseile die Kunde, daß die guten Cortinenser im Besitze allerlei kostbarer Schätze wie Reis, Kaffee, Makkaroni usw. seien. Auch gebe es in Cortina schöne Schuhe, Kleiderstoffe, feine Seifen, kurz, alles was das Herz begehrt, und zu den billigsten Preisen." Aufgrund dieser Meldung hatten es "Hamsterer, Agenten und andere höchst eilig" über die Grenze nach Cortina zu gelangen. Doch kamen die meisten dieser "Hamsterer" nicht weiter als zur grenznahen Gemeinde Toblach, wo sie von Feldpolizei und Gendarmarie daran gehindert wurden, weiter in Richtung Cortina zu ziehen.
Je länger der Krieg andauerte, desto aktiver wurden die "Hamsterer", also Personen, die weitab Ihrer städtischen oder dörflichen Umgebung nach Lebensmitteln, Brennholz und ähnlichem suchten und dafür oft ihre letzten verbliebenen Wertsachen eintauschten.
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Die abgeblitzten "Hamsterer" (Allgemeiner Tiroler Anzeiger vom 3. Dezember 1917)
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