Winterausfahrten im Schnee waren in der Frühzeit des Automobilismus alleine schon aus technischen Gründen und wegen der mangelhaften Schneeräumung alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Eine Möglichkeit Überlandfahrten im Winter zu unternehmen war daher die Anbringung eines Schneepflugs an der vorderen Stoßstange des Fahrzeugs.
Am 30. Dezember 1917, als große Schneemengen das östliche Österreich bedeckten, wurde im Deutschen Volksblatt die Montage eines Schneepflugs an einem Automobil – bezeichnenderweise auf der Sport-Seite – erläutert: "An einem besonderen, fest mit dem Rahmen des Kraftwagen verbundenen Stahlrohrgestell sind zwei pflugartige Schaufeln derartig befestigt, daß diese den Schnee beiseiteschiebenden Schaufeln unmittelbar vor die beiden Vorderräder zu stehen kommen. Allerdings machen diese Schaufeln infolge der starren Verbindung mit dem Wagenrahmen die Steuerbewegungen der Vorderräder bei Kurven nicht unmittelbar mit. Die Schneeräumer selbst sind aus Stahl; unter den Schaufeln befindet sich noch ein besonderes stählernes Laufrad, das die Stöße von den Schaufeln fernhält, die durch Steine und sonstige Unebenheiten der Straße sonst zerstörend auf die Schneeräumer einwirken würden. Dadurch ist auch bei verhältnismäßig rascher Fahrt ein ruhiger und sicherer Lauf der Vorrichtung gewährleistet."
Links:
Schneeräumer für Kraftwagen (Deutsches Volksblatt vom 30. Dezember 1917)
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