Am Wochenende des 29. und 30. Juni 1918 sollte der österreichische Fußball-Cupbewerb im Rahmen eines Turniers ausgetragen werden, dessen Finale am 30. Juni wegen des schlechten Wetters allerdings ins Wasser fiel, wie die Arbeiter-Zeitung tags darauf berichte:
"Infolge der unfreundlichen Witterung an beiden Feiertagen litten die Spiele sichtlich und einige, wie die Entscheidung um den 'Cup' zwischen Floridsdorf und Amateure sowie das Herausforderungsspiel Rapid – Rudolfshügel, mußten verschoben werden."
Zum ersten Mal seit 1915 wurde wieder ein österreichischer Fußball-Pokalbewerb ausgeschrieben. Die Teilnahme war jedoch für die Ligavereine nicht verpflichtend, weshalb der Cup 1918 nur als inoffizieller Bewerb gewertet wurde. Außerdem fehlten mit Rapid Wien und dem Wiener Association FC zwei sehr prominente Teams der damaligen Zeit.
Am 30. Juni 1918 sollte also das Finale zwischen dem Floridsdorfer AC und dem Wiener Amateur SV stattfinden. Der Schiedsrichter erklärte den Sportplatz trotz Schlechtwetters für bespielbar, trotzdem weigerten sich die beiden Mannschaften aufzulaufen und wurden daraufhin disqualifiziert. Somit konnte der Pokal nicht vergeben werden. Das kümmerte die verhinderten Finalisten allerdings wenig, und sie einigten sich auf ein "Endspiel" um einen von ihnen selbst gestifteten Pokal. Dieses Spiel fand am 7. Juli 1918 statt, wobei sich die Floridsdorfer mit 4:3 gegen die Amateure durchsetzten.
Link:
Fußball (Arbeiter-Zeitung vom 1. Juli 1918)