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Von Tag zu Tag 1917 bis 1919

31. August 1918

Gustav Mäurer, Wien 1927
Gustav Mäurer, Wien 1927; © Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv

Am 31. August kündigte die Floridsdorfer Zeitung den Beginn des neuen Unterrichtsjahres der Musikschule Gustav Mäurer in Wien-Floridsdorf tags darauf an:

"Die Musik- und Gesangschulen Maeurer, 21. Bezirk, Floridsdorfer Hauptstraße Nr. 29 und Nr. 26, beginnen morgen, den 1. September d. J. ihr neuntes Schuljahr. Der Inhaber und Direktor der Schulen, Violin-Virtuose Gustav Maeurer, hat als neue Lehrkräfte für die vollständige Ausbildung im Sologesang für Oper, Konzert und Oratorium die Assistenten der k.k. Kammersängerin Frau Prof. Papier-Paumgartner, die Konzert- und Opernsängerin Frau Mary Fischer-Stern engagiert. Es ist dies abermals ein Beweis, wie sehr es Herrn Maeurer daran gelegen ist, auch in unserem Bezirk das Musikstudium in der künstlerischsten Weise zu pflegen. Maeurer kündigt auch die Gründung einer Chorschule unter Leitung der Gesangmeisterin Frau Fischer-Stern an. Die Lauten- und Gitarre-Kurse, Fachlehrer Herr Karl Kolatschka, zeigen bereits eine solch außerordentliche Beliebtheit, daß die Einrichtung zweier Parallelklassen notwendig wurde. Auch alle übrigen Lehrfächer weisen eine steigende Schülerfrequenz auf, was von der Beliebtheit des Instituts Maeurer und dessen bekannt tüchtigen Lehrkörpers zeugt."

Gustav Mäurer kam 1880 in Wiesbaden zur Welt, studierte Violine unter anderem in Leipzig, London und bei Karl Prill in Wien. Seit seinem 13. Lebensjahr trat Mäurer öffentlich als Musiker auf, spielte 1905 erstmals in Wien und unternahm ausgedehnte Konzertreisen. Im Jahr 1910 gründete er in Wien eine Musik- und Gesangsschule und 1924 eine weitere Schule für Violine. Bereits 1920 wurde er zum Präsidenten des Weltmusik- und Sängerbundes gewählt und konnte 1927 das Internationale Musikarchiv und die Beethoven-Schubert-Gedächtnisstiftung gründen. Mäurer betätigte sich auch als Komponist und war mit zahlreichen Größen der Musik freundschaftlich verbunden, darunter Arnold Schönberg und der berühmte finnische Komponist Jean Sibelius, der in jungen Jahren ebenfalls in Wien studierte. Zuletzt lebte Gustav Mäurer er an der vornehmen Wiener Adresse Tuchlauben 17. Er Mäurer verstarb 88-jährig im Oktober 1968 und wurde am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Links:
Die Musik- und Gesangsschulen Maeurer (Floridsdorfer Zeitung vom 31. August 1918) 
Inserat der Musikschule Mäurer (Floridsdorfer Zeitung vom 31. August 1918)

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