Die Neujahrsartikel in den österreichischen Zeitungen waren am 31. Dezember 1917 von Friedenssehnsucht geprägt. Tatsächlich schien das Ende des Krieges wegen des Waffenstillstands und der Friedensverhandlungen mit Russland in Brest-Litowsk in greifbarer Nähe: "Doch im vierten Kriegs-Sylvester rückt der Frieden uns viel näher, und das alte Wort wird Wahrheit: 'Aus dem Osten kommt Erleuchtung!' Ja, im Osten wird sie aufgeh'n, die ersehnte Friedenssonne, die dann 1918 wohl die ganze Welt bescheinet. Dieses Friedens Morgenröte ist im Osten aufgeleuchtet, wo man Schüsse einst gewechselt, wechselt man jetzt frohe Wünsche. Frohsinn, Heiterkeit und Friede herrscht jetzt in den Schützengräben und die wetterharten Krieger treiben jetzt Sylvesterscherze. Nicht mehr zwischen Tod und Leben schweben jetzt die tapfern Helden, in dem heurigen Sylvester sind sie zwischen Krieg und Frieden. Mit dem alten Jahre werden wir wohl auch den Krieg begraben und der heurige Sylvester sei der letzte dieses Krieges."
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Sylvester 1917 (Illustrierte Kronen Zeitung vom 31. Dezember 1917)