Am 4. März machte die Nachricht vom Ableben des montenegrinischen Thronfolgers Mirko Petrović-Njegoš die Runde, der am 2. März 1918 in Wien einer Lungenblutung erlegen war.
Bei Kriegsausbruch 1914 stellte sich Montenegro auf die Seite Serbiens und musste im Anfang 1916 die Waffen strecken. Nach der Waffenniederlegung entschloss sich der österreichfreundliche Prinz im Gegensatz zu seinem Vater, König Nikola I, gegen eine Flucht nach Italien. Mirko ergab sich der k.u.k. Armee, die ihn gemeinsam mit seinem Leibarzt und einem Diener als Kriegsgefangenen nach Wien brachte, wo er wegen seiner schweren Lungenerkrankung in medizinische Behandlung übergeben wurde.
Sein letztes Lebensjahr verbrachte der 1879 geborene montenegrinische Thronfolger im Wiener Sanatorium Löw, wo er am 2. März bei einem Spaziergang im Garten des Sanatoriums zusammenbrach und einer Lungenblutung erlag, wie der Pester Lloyd am 4. März berichtete: "Der verblichene Prinz, der wegen seines schweren Leidens vor zwei Jahren dieses Sanatorium aufsuchen mußte, war mit Ausnahme einer kurzen, im Cottage-Sanatorium verbrachten Zeit andauernd im Sanatorium Löw in Behandlung gestanden."
Das Sanatorium Löw in der Wiener Mariannengasse 20 befand sich in unmittelbarer Nähe des Allgemeinen Krankenhauses und war bis zu seiner Auflösung 1939 die größte Privatkrankenanstalt Wiens. Hier verstarben unter anderem Alexander Girardi, Josef Kainz, Ludwig Koch, Gustav Mahler und Hansi Niese. Unter den zahlreichen prominenten Patienten befanden sich unter anderem Gustav Klimt und Ludwig Wittgenstein. Heute gehört die Immobilie den Österreichischen Bundesbahnen.
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Prinz Mirko von Montenegro gestorben (Pester Lloyd vom 4. März 1918)