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Von Tag zu Tag 1917 bis 1919

5. August 1918

Eingang zum Salzburger Mirabellgarten mit Schloss Mirabell
Salzburg um 1910: Eingang zum Mirabellgarten mit Schloss Mirabell; © Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv

Die Salzburger Festspiele, deren Gründungsgeschichte eng mit der Ersten Republik verbunden ist, haben ihre Wurzeln in der untergehenden Monarchie. Im August 1918 tagte nämlich die "Salzburger Festspielhaus-Gemeinde" bereits zum 14. Mal:

"Unter dem Vorsitze des Direktors Friedrich Gehmacher hat Samstag abends die zahlreich besuchte Generalversammlung des Zweigvereines Salzburg der 'Salzburger Festspielhaus-Gemeinde' stattgefunden, nachdem vor einigen Tagen der Wiener Zweigverein zu seiner Generalversammlung zusammengetreten war. Nach Verlesung der Protokolle über die am 7. Dezember v.J. im 'Mirabell' stattgefundene Gründungsversammlung des Vereines, der seinen Hauptsitz in Wien, die eigentliche Führung jedoch in der Salzburger Zweigstelle hat, erstattete Oberstleutnant Frank den trotz der verhältnismäßig kurzen seit Gründung des Vereines verflossenen Zeit, sehr umfangreichen Tätigkeitsbericht, aus dem mit Genugtuung entnommen wurde, daß in bisher dreizehn Ausschußsitzungen durch eifrige Werbetätigkeit und stets fortschreitenden Ausbau aller förderlichen Einrichtungen eine erfolgversprechende Grundlage für die Verwirklichung des Festspielhausgedankens geschaffen worden ist. So ist die Gemeinde auf bereits 269 Mitglieder mit erheblichen Beiträgen angewachsen, ein klarer Beweis für die Zugkraft der Idee […] Am 15. August findet unter dem Vorsitze des Präsidenten Prinzen von Thurn und Taxis im Marmorsaale des Mirabellschlosses die erste Hauptversammlung des Gesamtvereines statt, der mit lebhaftem Interesse entgegengesehen wird. Aus diesem Anlasse wird auch ein Konzert gegeben werden, das für Salzburg ein musikalisches Ereignis bedeuten wird, da es dem Vereine gelungen ist, den Bläserchor der Wiener Hofoper hiefür zu gewinnen."

Die ersten Pläne für die Errichtung eines Festspielhauses auf dem Mönchsberg stammten von den Theaterarchitekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer, die in zahlreichen Städten der Monarchie von Czernowitz bis Klagenfurt ihre architektonischen Spuren hinterließen. Danach wurde ein Projekt im Park des Schlosses Hellbrunn angedacht, das aber nicht über die symbolische Grundsteinlegung durch Richard Strauss hinauskam. Erst 1925 wurde das erste Salzburger Festspielhaus, heute das "Haus für Mozart", mit Hugo von Hofmannsthals "Das Salzburger große Welttheater" (Regie von Max Reinhardt) eröffnet. 1960 entstand in unmittelbarer Nähe zu diesem ursprünglichen Festspielhaus an Stelle der ehemaligen fürsterzbischöflichen Pferdestallungen das "Große Festspielhaus."

Links:
Salzburger Festspielhaus-Gemeinde (Salzburger Volksblatt vom 5. August 1918)
Die Festspiel-Idee. Rede, gehalten bei der Generalversammlung der Festspielhaus-Gemeinde in Salzburg, von Rudolf Holzer, Wien (Salzburger Volksblatt vom 16. August 1918) 

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