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Von Tag zu Tag 1917 bis 1919

8. Juni 1918

Kriegshundetraining
Kriegshundetraining, 1916; © Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv

Heute vor hundert Jahren berichtete die Grazer Mittagszeitung von der in Graz zu entrichtenden Hundesteuer. In Wien wurde diese Steuer erstmals 1913 eingeführt, während sie in Graz 2019 abgeschafft werden soll.

"Vom 1. Jänner 1918 angefangen ist für den Besitz von Hunden, welche das Alter von vier Monaten überschritten haben, eine Auflage im Jahresausmaße von 32 K (Dreißig und zwei Kronen) [15,76 Euro] gegen Ausfolgung von Hundemarken zu entrichten, beim gleichzeitigen Besitze mehrerer Hunde betrügt die Auflage für den zweiten 40 K [19,70 Euro], für den dritten und jeden weiteren Hund je 56 K [27,60 Euro]. Die Auslage wird in dem angeführten gesteigerten Ausmaße auch im Falle des gleichzeitigen Besitzes mehrerer Hunde durch eine Familie oder in einem Haushalte bemessen, in welchem Falle der Vorsteher (die Vorsteherin) der Familie des Haushaltes als Besitzer aller dieser Hunde angesehen wird."

Die Bevölkerung wurde während des Ersten Weltkrieges dazu aufgerufen, Hunde dem Militär zu übergeben. Diese Hunde wurden je nach Veranlagung für Meldedienste und Botengänge, Postdienste, als Stöberhunde, zum Zubringen von Munition oder Verbandszeug, zum Auslegen von Telefonleitungen, als Zugtiere oder zum Bewachen von Gefangenen verwendet. Bevor Hunde in den Kriegseinsatz kamen, mussten sie allerdings ausgebildet werden. In Wien gab es dafür eigene Ausbildungsstätten, beispielsweise in der Herbeckstraße 66 im 18. Bezirk oder auch auf dem Hernalser Schafberg.

Weil es Privatpersonen auf Grund der prekären Ernährungssituation schwer war ausreichend Hundefutter aufzutreiben und die Hundesteuer oft nicht bezahlt werden konnte, gaben viele ihre Hunde beim Militär ab – bis 1917 wurden alleine in Wien rund 1.300 Hunde der Armee übergeben.

Links:
Hundesteuer (Grazer Mittagszeitung vom 8. Juni 1918)
Weiterlesen: Arbeitshunde im Kriegsdienst

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