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Von Tag zu Tag 1917 bis 1919

9. Februar 1919

Detail der Walter Hampel Ausstellung im Wiener Künstlerhaus 1919
Detail der Walter Hampel Ausstellung im Wiener Künstlerhaus; © Österreichische Illustrierte Zeitung vom 9. Februar 1919

Der spätere bildende Künstler Sigmund Walter Hampel kam am 17. Juli 1867 in Wien zur Welt. Schon früh kam er durch seinen Vater, dem sächsischen Künstler Wilhelm Hampel, dem man die Erfindung der Abziehbilder zuschreibt, mit Kunst in Berührung. Ein Portrait seines Großvaters, das er im Alter von 14 Jahren angefertigt hatte, erregte so großes Aufsehen, dass ihn der berühmte Wiener Portraitmaler Heinrich von Angeli in sein Atelier aufnahm. Trotz seines Talents blieb er in Österreich lange Zeit eher unbekannt und war gezwungen seinen Erfolg im Ausland zu suchen. Erst 1919 wurde eine größere Zahl seiner Werke anläßlich der 33. Ausstellung des Aquarellisten-Club im Wiener Künstlerhaus ausgestellt, wie Österreichische Illustrierte Zeitung am 9. Februar 1919 berichtete:

"Hampel ist Wiener. An diesem Faktum kommt man bei der Einschätzung seiner künstlerischen Bedeutung nicht vorbei, ohne sofort zu erkennen, welche Summe von Hemmnissen ihm daraus erwuchs. Was er heute dem Wiener Kunstleben ist, welche bedeutsame Stellung er darin einnimmt, das drängt sich sogar dem Kunstliebenden Laien beim Besuche seiner Kollektiv-Ausstellung im Künstlerhause auf. Wo aber ist die offizielle Anerkennung, der sichtbare Ausdruck dieser seiner Bedeutung? Hampel ist wohl der einzige Wiener Maler von überragender Bedeutung, der in dem abgestorbenen, legendären Oesterreich bisher noch keine Auszeichnung erhalten hat […] Denn was ihm im eigenen Lande, in der Heimat versagt blieb, das wurde ihm im Auslande in reichem Maße zu teil. Auf der Weltausstellung zu St. Louis im Jahre 1906 erhielt er für seine ausgestellt gewesenen Werke den Großen Preis, zwei Jahre darauf in Rio de Janeiro die Große Goldene Medaille; im Carnegie-Institut zu Pittsburgh werden seine Werke juryfrei zugelassen, ebenso bei allen Ausstellungen in Südamerika. In Wien ist er nicht juryfrei. Ein österreichisches Künstlerschicksal."

1938 trat Hampel zum letzten Mal öffentlich auf, danach lebte er in vollkommener Zurückgezogenheit in Nußdorf am Attersee, wo er am 17. Jänner 1949 verstarb.

Link:
Aus der Kollektiv-Ausstellung Walter Hampel im Wiener Künstlerhaus (Österreichische Illustrierte Zeitung vom 9. Februar 1919)

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