Am 9. März bereiteten die heimischen Medien die Bevölkerung, darunter natürlich auch die Salzburger, auf eine bevorstehende Geburt im Kaiserhaus vor. In der im Salzburger Volksblatt veröffentlichten "Verfügung anläßlich der Geburt eines Erzherzogs oder einer Erzherzogin" hieß es: "Das Stationskommando teilt mit, daß im Falle der Geburt eines Erzherzogs oder einer Erzherzogin die Bevölkerung durch 101 bezw. 21 Kanonenschüsse verständigt wird. Sollte die Nachricht zur Nachtzeit eintreffen, werden die Kanonenschüsse am darauffolgenden Morgen abgefeuert." Nach der Geburt sollte im Salzburger Dom ein Tedeum stattfinden, an dem alle in der Stadt weilenden und dienstfrei habenden Generäle, Stabs- und Oberoffiziere teilzunehmen hatten. Tatsächlich erblickte Carl Ludwig am 10. März in Baden bei Wien das Licht der Welt und wurde in allen Städten der Monarchie mit 101 Kanonenschüssen "begrüßt". Er verstarb 2007 in Brüssel.
Salutschüsse und Ehrensalven anlässlich einer Geburt im Herrscherhaus waren eine – in manchen Ländern noch immer gepflegte – militärische Tradition. 101 Schuss wurden in der Habsburgermonarchie bei der Geburt eines Thronfolgers, sowie zum Geburtstag des Regenten abgefeuert, 21 bei der Geburt einer Erzherzogin und anderer Mitglieder des Kaiserhauses.
In Österreich hält sich der Brauch der Ehrensalve bis heute bei den Tiroler Schützen, unter anderem auch bei offiziellen Besuchen des amtierenden Bundespräsidenten in Tirol.
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Verfügung anläßlich der Geburt eines Erzherzogs oder einer Erzherzogin (Salzburger Volksblatt vom 9. März 1918)